Rhabarber

Frisch geernteter Rhabarber © MarleneFord - Shutterstock.com

Der Rhabarber stammt aus China und wird dort heute noch als Heilpflanze verwendet. Er zählt zu den Knöterichgewächsen und ist wegen seiner Staude ein Stielgemüse. Er liebt Sonne und ist besonders beim geeigneten Nährboden sehr pflegeleicht.

Standort des Rhabarbers

Der Rhabarber ist ein Sonnenanbeter und sollte höchstens seinen Platz im Halbschatten finden. Bei zu geringer Sonneneinstrahlung werden nur sehr dünne Stängel produziert. Für diesen Tiefwurzler ist ein Boden aus Sand und Lehm perfekt. Ebenfalls muss der tiefgründige Boden reich an Nährstoffen sein. Für das perfekte Wachstum sind Zugaben von Kompost und Stallmist bestens geeignet. Du musst auf ausreichende Wasserzufuhr beim Rhabarber achten, ohne jedoch Staunässe zu verursachen.

Die Anpflanzung

An der gleichen Stelle sollte eine Rhabarberstaude keinesfalls länger als acht Jahre stehen. Bei einer Neuanpflanzung teilst Du die Rhabarberstaude in 1 kg Stücke, wobei die Stücke wenigstens eine Knospe besitzt. Um eine Fäulnis in der Erde auszuschließen, müssen die Ränder sehr trocken sein. Perfekte Nachbarn des Rhabarber sind Bohnen, Erbsen, Spinat, Kohlrabi und Kopfsalat. Du musst die Anpflanzung beginnen, bevor die Knospen treiben, Beste Zeit hierfür ist im Herbst der Oktober oder März/April im Frühjahr. Die Stauden sollten eine Distanz von 1 – 1,5 Meter mit einer ausreichenden Tiefe bekommen. Für den besten Pflanzabstand ist die Information der zu pflanzenden Sorte wichtig.

Rhabarbersorten

Durch die innere und äußere Stielfarbe, die Wuchslänge, die Dicke des Stiels und der Austriebszeitpunkt unterscheiden sich insbesondere die Sorten. Folgende Sorten werden u.a. im Handel angeboten: Timperley Early, Glaskin‘s Perpetual und Holsteiner Blut (rotstielig).Zahlreiche Sorten werden in drei Gruppierungen eingeteilt. Grünes Fleisch mit grünem Stiel, u.a. Goliath sind große Pflanzen und bringen hohe Erträge. Allerdings sind sie sehr sauer. Signifikant milder sind Sorten mit grünem Fleisch und rotem Stiel, z.B. Frambozen Rood. Die letzte Gruppe verfügt über rotes Fleisch und rote Stängel, z.B. Holsteiner Blut. Als Himbeer- oder Erdbeer-Rhabarber werden rotstielige Sorten bezeichnet, weil sie ein Beerenaroma ausströmen.

Pflege des Rhabarbers

In lockerer Erde kann der Rhabarber seine Wurzeln entfalten und fest verwurzelte Pflanzen benötigen im Regelfall kein zusätzliches Wasser, obwohl das große Blattwerk genügend Wasser verdunstet. Nur bei sehr trockener Wetterlage im Frühjahr solltest Du die Gießkanne benutzen. Dies dient der Stängelqualität, ansonsten werden sie bei Wassermangel holzig. Ausreichend Nährstoffe benötigt das voluminöse Blattwerk. Drei bis fünf Liter reifer Kompost soll im März zum Austrieb rund um die Pflanze verteilt werden. Eine Alternative zur Düngung sind Hornmehl oder Hornspäne. Eine Handvoll Späne oder Mehl solltest Du im Frühjahr einfach ein wenig in den Boden untermischen.

Krankheiten und Schädlinge

Rhabarber überzeugt durch seine Robustheit und nur in seltenen Fällen wird er von Krankheiten befallen. Schäden richten Blattläuse, Blattkäfer oder Raupen an, die nicht unbedingt weiter verfolgt werden müssen. Ein größerer Schaden fügt die Rhabarbermosaikkrankheit zu. Sie ist nicht leicht ersichtlich. Im April/Mai verfärben die Blätter zum Teil gelblich. Eine bedingte Anfälligkeit des Rhabarbers sind Würmer. Für den Menschen sind sie keine Lebensbedrohung.

Ernte und Schnitt von Rhabarber

Die Ernte startet im Regelfall im April und ist am 24. Juni, nach dem Johannistag beendet. Die Pflanze benötigt Erholung und muss wieder Kräfte sammeln. Nach dem 24. Juni steigt der Oxalgehalt in den Stängeln an, weshalb auch die Stängel nicht roh konsumiert werden sollten. Rhabarber ist reif, wenn keine Wellen auf den Stängeln ersichtlich sind und eine ebene Oberfläche besitzen. Du musst die Stängel ziemlich tief unten abdrehen und die Ansätze der Blüten entfernen. Die Stiele müssen aus der Pflanze herausgedreht und nicht geschnitten werden. Du solltest nicht mehr als ein Drittel, höchstens 50% der Stängel ernten, ansonsten werden die Pflanzen zu stark geschwächt. Die Blütenansätze passen gut in einen Salat.

Wirkstoffe des Rhabarbers

Rhabarber nie roh wegen des Oxalgehaltes verzehren. Blätter keinesfalls essen, weil ihre Giftstoffe zum Kreislaufproblemen und Erbrechen führen.

© MarleneFord – Shutterstock.com

1 Kommentar zu „Rhabarber“

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