Grabbepflanzung

Wenn man einen geliebten Menschen verloren hat, möchte man oft, auch nach seinem Ableben, genauso für ihn und seine Umgebung da sein, wie es vorher, oft über Jahrzehnte lang, auch der Fall war. Da das letzte Zuhause dieses Menschen meistens die Gedenkstätte, also das Grab, ist kann man dort einen sehr schönen Platz für die Ewigkeit schaffen. Diesen kann man mit Blumen, kleinen Hecken, Bäumchen und anderen Pflanzen oder auch Dingen, wie Kerzen oder anderen schönen Gegenstände erschaffen.

Bei manchen Menschen, sieht die Grabbepflanzung oft sehr trist aus, was von Besuchern eines Friedhofes nicht selten auch als mangelnde Wertschätzung des Verstorbenen interpretiert werden kann. Es gibt jedoch viele Menschen, die darauf achten, das Grab stilvoll zu gestalten und versuchen dieses ein wenig freundlicher zu halten, sodass der Verstorbene in einem positiven Bild gesehen werden kann und zwar auch von Fremden, welche die Gräber abschreiten um zu ihren eigenen Angehörigen zu gelangen.

Nicht selten ist es einfach die Faulheit, welche dazu beiträgt, dass manch ein Grab nicht erkennen lässt, dass dort ein, von jemanden geliebter, Mensch liegt. Viele glauben, dass eine triste Grabgestaltung weniger Arbeit machen würde, als etwas aufwändigeres. Dabei gibt es viele Möglichkeiten ein Grab bunt und freundlich zu gestalten, und das ohne merklichen Mehraufwand. Natürlich, muss man sich ein paar Gedanken mehr dazu machen, körperlich jedoch, zeigt sich kein, bzw. kaum ein Unterschied, die Arbeit betreffend.

Es gibt mehrere Punkte, auf die man sein Augenmerk legen sollte, eines davon ist de Freundlichkeit der Pflanzen. So wirken unterschiedliche Farben netter, als Einheitsbrei. Selbst, wenn man auf eine der einfachsten Bepflanzungen setzen möchte, nehmen wir zum Beispiel eine Heide, bzw. Winterheide, so kann man sich immer noch dafür entscheiden verschiedene Sorten mit verschiedenen Farben zu nehmen. Dies lässt die Erscheinung des Grabes mindestens doppelt so liebevoll bepflanzt aussehen, als ein einfarbiges Meer in gleicher Farbe. Außerdem ist die Heide besonders pflegeleicht, Sie müssen sie lediglich einmal im Jahr, nach der Blüte zurück schneiden, damit wäre der aufwändigste Teil der Pflanzenpflege in kürzester Zeit erledigt.

Wenn man sich etwas mehr Mühe geben möchte, kann man Pflanzen verwenden, die etwas mehr Farbe haben, Blumen, oder zum Beispiel Pflanzen, welche Früchte tragen. Es gibt rote Beeren, weiße Beeren und vieles mehr. Ein paar kleine Pflänzchen, unter die Heide gemischt, lassen das ganze Engagement gleich viel schmuckvoller aussehen. Da diese Pflanzen meist sehr günstig beim Gärtner zu erstehen sind, kann man auch eine Wechselbepflanzung in Betracht ziehen, sodass zu jeder Jahreszeit möglichst viele Farben auf dem Grab ersichtlich sind. So können Sie den Bleiwurz auch zum Ende Oktober pflanzen, da dieser bis zum Ende des Jahre oft noch blüht.

Achten Sie bei der Bepflanzung unbedingt auf die Eigenheiten der Pflanze. Blumenzwiebeln sollten Sie zum Beispiel zum Ende des Jahres einpflanzen, damit das Wurzelwerk zum Frühjahr hin, gescheit im Boden verwurzelt ist, denn nur dann kann garantiert werden, dass die Blume im Frühling mit genügend Nährstoffen versorgt ist, was sehr wichtig ist für dessen späteres Erscheinungsbild. Am Besten sprechen Sie mit dem Händler, welcher Ihnen die Zwiebel verkauft, denn dieser kann Ihnen wertvolle Tipps geben. Einer dieser Tipps ist beispielsweise, dass Sie besser keine Tulpenzwiebeln pflanzen sollten, denn wenn es an der Grabstelle Mäuse gibt, freuen sich am Ende die Mäuse über ein leckeres Menü, aber Ihr Auge wird dann wohl leider enttäuscht werden. Verwenden Sie stattdessen „giftige“ Zwiebeln, denn auch Mäuse fressen ungern Gift. Hier bietet sich die Narzisse an, bzw. die Zwiebel dieser. Krokusse sind übrigens auch gegen Schädlingsbefall von Mäusen, Schnecken oder anderem Getier hervorragend geschützt.

Kleiner Tipp: Wenn Sie unbedingt eine Lieblingsmahlzeit für Schädlinge pflanzen möchten, zum Beispiel, weil die Tulpe die Lieblingsblume Ihrer verstorbenen Frau war, gibt es einen Trick, der meistens funktioniert. Bauen Sie um die Tulpe herum einen Schutzwall aus giftigen Pflanzen. Die meisten Schädlinge können Sie so, in der Regel, austricksen.

Fragen Sie Ihren Pflanzenhändler auch nach Kriechspindel, einem Fingerstrauch, verschiedenen Stauden oder Immergrün, denn auch diese Pflanzen kann man kunstvoll und liebevoll auf dem Grab mit einbinden und alles zusammen zaubert Ihnen vielleicht ein Lächeln auf die Lippen, wenn Sie das Grab besuchen und sich daran erfreuen, wie schön das neue Zuhause Ihres Angehörigen ausschauen kann.

Damit die Ränder des Grabes nicht so abgehackt wirken, wird dieses oft mit einer kleinen Hecke umrandet. Hier ist aber unbedingt darauf zu achten, dass Sie eine Hecke erstehen, welche langsam wächst! Das ist ein großer Unterschied zu den üblichen Hecken zurBegrenzung des Grundstücks, welche in der Regel ehr schneller wachsen soll, damit man nicht 10 Jahre warten muss, bis sie fertig ist. Fragen Sie auch hier Ihren Pflanzen-Händler, welche geeigneten Arten er da im Angebot hat. Denn eine kleine Hecke, die schnell wächst, sieht nach wenigen Wochen fürchterlich aus, was bedeutet, dass sie diese dauernd zurück schneiden müssten, was die Dauergrabpflege sehr umständlich macht. Je langsamer die Hecke wächst, desto besser. Buchs, also Buchsbaum, eignet sich für diesen Zweck vorzüglich, es gibt aber noch mehr Sorten.

Eine Pflanze, die Sie vermeiden sollten, ist schnell wachsendes Efeu, um de Boden zu bedecken, denn sobald der etwas senkrechtes erreicht hat, geht der nach Oben wie eine Rakete, an einem Grabstein zum Beispiel, oder an einer kleinen Statue. Alternativ bieten sich hier Geranien an.

Wer ein wenig etwas Höheres braucht, kann sich eine kleine Eibe, also eine kleines Bäumchen auf das Grab setzen, oder auch mehrere. Achten Sie hier aber auch auf die Art der Eibe, am Besten eine Säuleneibe, die ist zwar etwas teurer als die „normale“, aber da müssen Sie kaum etwas dran tun und sie werden sehr alt. Kleine Bäumchen eignen sich hervorragend für größere Grabflächen, zum Beispiel wenn Ehepartner nebeneinander begraben liegen. Wenn Sie auf ein kleines Grab ein Bäumchen pflanzen, wirkt das oft überladen, aber es ist immer noch Ihnen überlassen, was Sie pflanzen möchten. Hauptsache Sie und andere Verwandte und Bekannte des Verstorbenen fühlen sich wohl, wenn sie beim Grab ihres lieben Angehörigen oder Freundes gedenken.

Machen Sie die Grabpflege zu einem Ritual, betrachten Sie es nicht als Last, genau so wenig, wie Sie es damals als Last betrachtet haben, zum Beispiel für Ihren Mann, etwas nettes zu tun. Vielleicht schaut er von oben, den Wolken, herab und freut sich, dass Sie sich so viel Mühe geben, sodass er weiß was Sie ihm bedeuten, bis sie sich einmal im Himmel wieder sehen.

2 Kommentare zu „Grabbepflanzung“

  1. Das Problem bei uns ist, das wir alle so verteilt wohnen. Wir wollten die Grabstätte für meinen Vater in der Nähe für meine Mutter haben, damit sie ihn leichter besuchen kann. Leider ist es für uns so schwer uns um das Grab zu kümmern und meine Mutter will ich damit aber auch nicht belasten. Die Idee mit den bunten Pflanzen finde ich gut, so sieht das nicht so fad aus. Fallen die Bären dann nicht auf die Steinplatte oder auf das Grabmal, dass diese dann so dreckig werden?

  2. Mein Schwiegervater ist vor ein paar Tagen leider verstorben. Während meine Frau auf der Suche ist nach einem Steinmetzbetrieb, um den Grabstein gestalten zu lassen, informiere ich mich über eine mögliche Grabgestaltung. Danke für den Tipp, dass man durchaus auch Pflanzen wählen kann, die verschiedenfarbige Früchte tragen, um ein bisschen Farbe aufs Grab zu bringen. Ich denke, rote Beeren würden meiner Frau gut gefallen.

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