Pfingstrosen

Pfingstrosen Blüten © kuleczka - shutterstock.com

Die Geschichte der Rose ohne Dornen
Pfingstrosen gehören als einzige Gattung zur Familie der Pfingstrosengewächse, lat. Paeoniaceae. Die meisten der 32 vorkommenden Arten ziehen im Winter ein, das heißt, ihre Triebe sterben ab und treiben erst im Frühjahr neu aus. Die als Halbsträucher oder Sträucher wachsenden Arten bilden verholzte Triebe, die im Winter stehen bleiben.
Die Kultivierung von Päonien reicht über Jahrhunderte zurück. Ursprünglich stammen sie aus gemäßigten bis subtropischen Klimazonen, wie dem Mittelmeerraum, Klein- und Ostasien.
Bereits im Mittelalter brachten Mönche die edlen Gewächse in den Norden Europas. Bauernpfingstrosen, wie Rubra Piena (rote, gefüllte Blüte) oder Alba Piena (weiße, gefüllte Blüte) stammen aus dieser Zeit und haben sich bis heute kaum verändert. Mitte des 18. Jahrhunderts kamen die Edelpfingstrosen, Paeonia lactiflora, nach Europa. Die ersten Exemplare, Grundlage für die spätere europäische Päonienzucht, waren ein Geschenk für Josephine Bonaparte vom chinesischen Kaiser. Ebenfalls aus China stammen die Strauchpfingstrosen, Paeonia suffruticosa, auch Baumpäonien genannt. Sie wurden dort bereits vor 1000 Jahren kultiviert. Nach Europa kamen sie zum Ende des 18. Jahrhunderts. Mittlerweile sind unter dem Sammelnamen Paeonia suffruticosa – Hybriden Tausende verschiedener Sorten von Strauchpäonien auf dem Markt.
1954 gelang es einem japanischen Züchter Stauden- und Strauchpäonien zu kreuzen. Das Ergebnis war eine sehr gesunde, frostharte und wüchsige Pflanze mit einer langen Blütezeit. Diese „Intersektionellen Hybriden“ erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die richtige Pfingstrose für jeden Garten

Bauernpfingstrosen findest Du in vielen Gärten. Ihre meist gefüllten Blüten variieren in der Farbe von weiß bis dunkelrot. Aufgrund ihres Gewichtes müssen die langen Stiele des Strauches meist gestützt werden. Besonders attraktive Sorten sind beispielsweise Rosea Plena, Rubra Plena oder Anemoniflora Rosea.
Die Edelpfingstrose (Paeonia lactiflora) bildet, im Gegensatz zu den rosa oder roten Echten Pfingstrosen, ihre duftenden Blüten erst nach den Pfngsttagen aus. Einen besonderen Blickfang im Garten bilden die weiße, duftende Duchesse de Nemours oder die rubinrote Felix Crousse.

Bauern- und Edelpfingstrosen brauchen ein Areal von etwa 70 x 70 cm, um entsprechend wachsen zu können.

Strauch- bzw. Baumpäonien werden bis zu 3 Meter hoch und können ein stattliches Alter von etwa 60 Jahren erreichen. Ihre Blüten haben unter guten Bedingungen einen Durchmesser von bis zu 30 cm. Je älter die Pflanzen werden, desto mehr verholzen ihre Sprossachsen. Aufgrund ihrer Größe solltest Du bei der Pflanzung unbedingt einen Platz von etwa 150 x 150 cm einplanen.
Staudenpfingstrosen lieben einen guten Gartenboden und erreichen eine Höhe von etwa einem Meter. Haben sie den optimalen Standort und ausreichend Platz (ungefähr einen Quadratmeter), werden sie ebenfalls sehr alt. Halb gefüllte bis gefüllte Vertreter dieser Art sind zum Beispiel Adolphe Rousseau, Argentine oder Buckeye Belle.
Intersektionelle Hybriden heißen die Kreuzungen zwischen Strauch-und Staudenpfingstrosen. Unter der Erde besitzen sie kurze Stiele und ihnen fehlt die Krone, die bei anderen Pfingstrosen ausgebildet wird. Nach der Blüte setzen sie keine Samen an, da es sich um sterile Pflanzen handelt. Im Herbst werfen sie ihr Laub ab, die Stiele vergehen erst Ende Oktober. Leicht verholzte Teile bleiben stehen, sie treiben im Frühjahr neu aus. Da die Hybriden ebenso eine ordentliche Höhe erreichen, musst Du auch für diese Pflanzen ausreichend Fläche (einen Quadratmeter oder mehr, je nach Größe)bereit halten.

Pflanzen und Pflegen

Wenn Du in Deinem Garten Päonien anpflanzen möchtest, solltest Du darauf achten, dass der Boden nährstoffreich und tiefgründig ist. Zu sandige Böden werden mit Humus angereichert. Beim Gießen oder bei Regen darf keine Staunässe entstehen. Gegebenenfalls kann vor der Pflanzung eine Drainage, in Form von Tonscherben oder Kies, eingebracht werden. Sind diese Bedingungen erfüllt, steht einer Pflanzung nichts mehr im Wege. Dabei musst Du darauf achten, dass die Pfingstrosen (Bauern- und Edelpäonien, sowie die intersektionellen Hybriden) „hoch“ im Boden stehen. Die Triebe der Pflanze dürfen höchstens mit 3 cm Erde bedeckt sein. Bei den Strauchpäonien ist eine Pflanztiefe von zehn bis fünfzehn Zentimetern erlaubt. Sollten Pfingstrosen zu tief in der Erde stehen, wirst Du vergeblich auf die Blütenpracht warten.
Haben die Pflanzen einmal ihren Platz, brauchst Du sie nicht mehr umpflanzen. Sie können über Jahre hinweg an der selben Stelle wachsen. Ein Umpflanzen oder gar Teilen der Pflanze ist möglichst zu vermeiden, da es Wachstum und Blühfreudigkeit beeinträchtigt. Die genaue Standortplanung ist daher von großer Wichtigkeit.

Sobald sich im Frühjahr die ersten Triebe zeigen, kannst Du Deinen Päonien eine Gabe von organischem Langzeitdünger, zum Beispiel Hornspäne, verabreichen. Relativ schnell erreichen die Triebe eine ordentliche Höhe und es zeigen sich Blütenansätze. Spätestens dann musst Du Stützen anbringen, denn das Gewicht der aufgeblühten, besonders der gefüllten Blütenköpfe, ist für die Stängel zu schwer und die Pflanze fällt auseinander.
Es gibt verschiedene Stützmöglichkeiten. Die Blütenstängel können einzeln an stabile Stäbe gebunden werden oder Du benutzt Stützringe. Diese sind mittig an einem kräftigen Stab befestigt. Bereits beim ersten Austrieb steckst Du den Stab in der Mitte der Pflanze tief in den Boden. Der Ring wird dann mit fortschreitendem Wachstum höher gezogen und wieder befestigt. So bleiben die Blütenstängel immer schön beieinander.

Im Herbst, wenn die braunen Blätter abgeschnitten werden und die Pflanzen sich in den Boden zurückziehen (Bauern- und Edelpäonien), wird der Stützring wieder entfernt.
Die Stämmchen der Strauch- und Staudenpfingstrosen benötigen ebenfalls keine Stützen mehr, allerdings solltest Du bei den Strauchpäonien einen leichten Winterschutz, eventuell Vlies, anbringen. Die Baumpäonien dagegen überdauern auch den strengsten Winter.

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