Rasen vertikutieren

Satter frisch gemähter Rasen © scenery2 - shutterstock.com

Nach der kalten Jahreszeit ist der Rasen oft voll mit Moos und Unkraut. Sobald die Halme immer lichter werden und deutlich sichtbare Lücken auf der Grünfläche entstehen ist es allerhöchste Zeit, sich mit dem Thema Rasenpflege näher zu befassen.

Daher sollte die Grünfläche regelmäßig bearbeitet werden, so dass Unkraut, Moos und Rasenfilz fachgerecht entfernt und der Boden dabei durchlüftet wird. Der Begriff vertikutieren entstammt der englischen Sprache vertical cut und bedeutet soviel wie vertikaler Schnitt. Mittels eines Vertikutierers wird die Grasnabe des Rasens leicht eingeschnitten, so dass Moos, Unkraut und Filz gelockert und leicht entfernt werden können. Der Boden wird dadurch zum einen besser mit Sauerstoff versorgt, aber auch Wasser und Nährstoffe kommen leichter an die Graswurzeln, so dass alles bald wieder in frischem Grün erstrahlt.

Der richtigen Zeitpunkt zum Vertikutieren

Theoretisch kann man die Rasenflächen zwischen April und September aerifizieren, also belüften. Die beste Zeit jedoch, um den Rasen fit zu machen ist das Frühjahr, etwa Mitte April. Der Grund hierfür liegt in den gemäßigten Temperaturen und der zuvor durchgeführten Düngung, die das Rasenwachstum fördern. Nach dem Vertikutieren sollte man der Grünfläche ein paar Wochen Schonfrist zum regenerieren gönnen.

Vertikutieren – Alles ganz einfach

Mit dem rotierenden Federstahlmesser oder den Federn eines Vertikutierers wird der Boden senkrecht eingeschnitten. Die rotierenden Messer schneiden Rasenfilz, Moos, Unkraut und Mährückstände einfach ab, so dass man anschließend alles einfach mit einer Harke zusammenharken kann. Einige Geräte bieten sogar schon einen Abfallbehälter, in dem man (wie beim Rasenmäher) das abgeschnittene und aufgewirbelte Material einfach auffangen kann. Trotzdem sollte man die gesamte Fläche nach dem Vertikutieren noch einmal abharken.

Wer seine „grüne Wiese“ regelmäßig (1 – 2 mal pro Jahr) vertikutiert, der beugt Unkraut, Moos und Rasenfilz vor und kann sich bald über ein dichtes Grün freuen. Allerdings ist zu beachten, dass bereits stark von Rasenfilz betroffene oder vermooste Flächen, umgehend und wiederholt vertikutiert werden sollten, um wieder einen dichten Rasenteppich zu bekommen. Ist der Rasen dann dicht und sauber gewachsen, reicht es auch aus einmal im Jahr zu vertikutieren.

Welcher Vertikutierer ist der richtige?

Die Wahl des richtigen Vertikutierers hängt unter anderem von der Rasenfläche ab, die man bearbeiten möchte. Bei größeren Rasenflächen kann es sich durchaus lohnen, einen eigenen Vertikutierer anzuschaffen. Für unter 50 Euro bekommt man einfache Handvertikutierer. Elektrische Vertikutierer sind ab etwa 80 Euro zu haben und die besseren Geräte für etwa 120 bis 150 Euro.
Bei kleinen Rasenflächen genügt meist ein Handvertikutierer. Für größere Bereiche sollte man die Anschaffung eines elektrischen Vertikutierers in Betracht ziehen.
Für „Großgrundbesitzer“ gibt es auch Benzinvertikutierer, die auch für schwere und sehr trockene Böden gut geeignet sind, da sie durch das höhere Gewicht des Gerätes auch dann noch ausreichend tief in die Grasnabe schneiden können.
Wer die Anschaffung scheut, der kann sich auch einen Vertikutierer im Baumarkt mieten.

Richtig vorbereitet ans Werk

Das Aerifizieren des Rasens sollte gut vorbereitet werden. Zunächst sollte Anfang bis Mitte März mit einem stickstoffbetonten Rasendünger gedüngt werden. Gerade wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, werden Nährstoffe vom Gras gut aufgenommen und so das Wachstum angeregt.
Nach einer etwa zweiwöchigen Ruhephase kann man mit dem Vertikutieren loslegen. Am Tag zuvor sollte man jedoch noch einmal Rasenmähen (2-4 cm), damit sich die Grünfläche noch etwas erholen kann und man nach dem Vertikutieren nicht so viel Abfall zusammen zu harken hat.
Dann kann man loslegen: Zunächst stellt man die Schnitttiefe des Vertikutierers auf 2-4 mm ein. Bei starkem Moosbefall vertikutiert man etwas tiefer. Wer seine Rasenfläche regelmäßig vertikutiert, der sollte mit einer Arbeitstiefe von 3 mm gut beraten sein.

Hinweis: Um zu verhindern, dass Graswurzeln durchtrennt werden und die Pflanzen erhebliche Schaden nehmen, sollte man auf gar keinen Fall zu tief in den Boden schneiden!

Richtig vertikutieren

Auch wenn das Vertikutieren sehr einfach ist, ein paar Regeln sollte man doch beachten. Zum einen sollte man den Vertikutierer nur in eine Richtung bewegen, das genügt in der Regel bei leichtem bis mittlerem Moosbefall. Nur wenn sich wirklich viel Moos und Rasenfilz angesammelt hat, empfiehlt es sich, die Rasenfläche einmal längs und einmal quer zu bearbeiten. Beachten sollte man außerdem, dass man nicht zu lange auf einer Stelle stehen bleibt, sondern zügig in Bahnen die gesamte Rasenfläche vertikutiert.

Nach dem Vertikutieren

Kein Rasen sieht nach so einer Aktion wirklich gut aus. Doch keine Sorge: die Spuren, die der Vertikutierer hinterlässt, verschwinden relativ schnell wieder, denn der Rasen ist durch die vorherige Düngung gut in der Lage sich zu regenerieren. Man kann jedoch auch direkt nach dem Belüften noch einmal mit etwas stickstoffhaltigem Rasendünger düngen, gegebenenfalls kahle Stellen mit etwas Nachsaat versorgen und die Rasenfläche etwas bewässern bevor man ihm dann eine Ruhephase gönnt. Auch wenn es vielleicht nicht danach aussieht: der Rasen wird in wenigen Wochen wieder saftig grün erstrahlen!

1 Kommentar zu „Rasen vertikutieren“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen