Bodenanalyse / Bodenverbesserung

Ein schöner Garten braucht einen guten Boden: Tipps zu Bodenqualität und Bodenverbesserung

Kennt Ihr das? Ihr spaziert an einem üppig blühenden Garten vorbei und seid ganz begeistert von der grün-bunten Pracht. Ihr denkt: „So soll es bei mir zu Hause auch aussehen!“, und macht Euch motiviert ans Werk. Doch irgendwie klappt es nicht so wie gewünscht. Die Sträucher wachsen kaum und tragen wenig Früchte, statt des Rasens wächst Moos und die Blumen wollen auch nicht richtig blühen.

Was lässt sich dagegen tun?
Statt die Flinte ins Korn zu werfen lohnt es sich, den Boden genauer unter die Lupe zu nehmen und eine Bodenprobe zu machen. Anschließend kann man entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenqualität vornehmen.

Die Bodenuntersuchung

Boden: Woraus besteht der Boden?

Boden besteht im Allgemeinen aus verwitterten Gesteinsteilchen und zersetztem organischem Material (Humus). Darüber hinaus lebt hier eine beinahe unüberschaubare Anzahl an Mikroorganismen. Der Boden ist ein komplexer Lebensraum und nicht nur eine Ansammlung von Teilchen. Die Mikroorganismen sind u. a. für eine gute Humusschicht verantwortlich. Sie sind quasi die Freunde des Gärtners. Ein guter Boden setzt sich wie folgt zusammen: 45 % mineralische Substanzen, 7 % Humus, 23 % Wasser und 25 % Luft.

Bodenarten und Bodenqualität: Sand oder Lehm?

Man unterscheidet dabei leichte Sandböden, mittelschwere Lehmböden und schwere Lehmböden. Die leichten Sandböden sind luftig und einfach zu bearbeiten. Sie bestehen überwiegend aus mineralischer Substanz und weisen einen geringen Nährstoffgehalt auf. Dieser Boden speichert Feuchtigkeit nur mäßig. Ein mittelschwerer Lehmboden ist ein idealer Wasserspeicher, der keine Staunässe produziert. Nährstoffe kann er aufgrund seines höheren Humusanteils gut speichern. Dieser Boden ist im Grunde der ideale Boden für einen Garten. Allerdings ist hier zu beachten, dass ein genutzter Boden gepflegt werden muss, wenn man seine Qualität erhalten möchte. Die Pflanzen entziehen der Erde stetig Nährstoffe, was den Boden in seiner Zusammensetzung verändert. Ein schwerer Lehmboden ist ein hervorragender Wasserspeicher. Allerdings besteht auf solchen Böden vermehrt die Gefahr, dass Staunässe auftritt. Schwerer Lehmboden ist meist stark verdichtet und lässt sich deshalb meist mühsam bearbeiten. Als Gartenboden ist er weniger geeignet.

Der ph-Wert des Bodens: sauer oder basisch?

Neben der Zusammensetzung spielt der ph-Wert des Bodens bei der Beurteilung eine sehr wichtige Rolle. Aus dem ph-Wert lassen sich z. B. Rückschlüsse auf die Nährstoffverfügbarkeit ziehen. Liegt der ph-Wert unter 6,5, spricht man von einem saueren Bodenmilieu. Ab einem ph-Wert über 7 ist von einem basischen oder alkalischen Milieu die Rede. Unsere Gartenpflanzen mögen weder sauere noch zu alkalische Böden. Sie fühlen sich in einem neutralen bis leicht alkalischen Milieu am wohlsten.

Wie macht man eine Bodenprobe?

Prüfung der Bodenart

Die einfachste Möglichkeit besteht darin, eine Hand voller Erde zu nehmen und sie – ähnlich wie bei einem Schneeball – zusammenzudrücken. Falls sich das Material nicht formen lässt, kann man von einem sandigen Boden ausgehen. Erde mit einem hohen Humusanteil lässt sich ebenfalls schlecht formen. Dafür kann man faserige Anteile erkennen (vgl. gekaufte Pflanzerde). Einen Lehmboden zu formen gelingt dagegen leicht.

Bestimmung des ph-Werts

Die einfachste Art, den ph-Wert des Gartenbodens zu bestimmen, ist die Verwendung eines Indikatorpapiers (z. B. aus der Apotheke). Die Bodenprobe wird im Verhältnis 1:1 mit destilliertem Wasser vermischt. Anschließend wird ein Streifen des Indikatorpapiers hineingehalten und nach einigen Sekunden wieder herausgezogen. An der Färbung des Papierstreifens lässt sich der ph-Wert ablesen. Mehrere Proben von verschiedenen stellen.

Bodennährstoffanalyse

Die wichtigsten Nährstoffe, die einen gesunden Gartenboden ausmachen sind Phosphor, Eisen, Kalzium und Nitrat (Stickstoff). Der Gehalt an den jeweiligen Nährstoffen lässt sich durch eine entsprechende Analyse des Bodens bestimmen. An dieser Stelle muss allerdings hinzugefügt werden, dass die Kosten für eine vernünftige Nährstoffanalyse nicht unerheblich sind. Gartenbauvereine bieten hier eine Anlaufstelle für genauere Informationen.

Maßnahmen zur Erhaltung der Bodenqualität und zur Bodenverbesserung

Bodenarten

Leichte Sandböden lassen sich verbessern, indem man Dünger (z. B. Kompost) und Lehm einarbeitet. Mittelschwere Lehmböden bedürfen regelmäßiger Düngergaben (z. B. Kompost) um dauerhaft schöne und gesunde Pflanzen hervorbringen zu können. Ein Garten mit schwerem Lehmboden lässt sich durch Einarbeiten von Dünger (z. B. Kompost) und Sand auflockern.

ph-Wert

Um den ph-Wert eines saureren Bodens (unter 6,5) zu verbessern, kann man Kalk einarbeiten. Bei zu alkalischer Erde (über 7,5) hilft organisches Material, z. B. kompostiertes Laub.

richtig Düngen

Zur Vorbereitung eines Gartenbodens (z.B. im Rahmen eines Neubaus) lohnt es sich in jedem Fall eine Gründüngung vorzunehmen. Dafür werden im Frühjahr entsprechende Pflanzen wie z. B. Flachs, Klee oder Lupinen gesät. Sie dürfen die ganze Saison über wachsen und werden im zeitigen Frühjahr (März/April) des Folgejahres in den Boden eingearbeitet.
Die Gründüngung eignet sich hervorragend zum Humusaufbau, verhindert ein Auswaschen schon vorhandener Nährstoffe und eine Austrocknung des Bodens.

Wenn dem Boden Nährstoffe fehlen bzw. ein Überschuss vorhanden ist, lässt sich das an den Pflanzen ablesen. Fehlt dem Boden Stickstoff(N), führt das zu vermindertem Wachstum der Pflanze und ihrer Früchte. Zuviel Stickstoff (N) hingegen lässt die Pflanze zwar wachsen, doch der Wuchs ist nicht kräftig und die Pflanze ist anfällig für Schädlinge (z. B. Läuse, Pilze).

Das Thema „Düngen“ ist ein sehr komplexes und manchmal auch kompliziertes Gebiet. Darum solltet ihr euch nicht scheuen, bei Unklarheiten einen Fachmann des Vertrauens zu fragen.
Viel Erfolg!

1 Kommentar zu „Bodenanalyse / Bodenverbesserung“

  1. Ich denke dass vor allem die Nährstoffe im Boden wichtig ist für das Wachsen von vielen Pflanzen. Daher düngen wir unseren Garten regelmäßig. Meine Schwester baut auch jedes Jahr unterschiedliche Pflanzen an, damit der Boden nicht aufgebraucht wird.

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