Weinstock pflanzen

Weinstock mit Trauben © Deyan Georgiev - shutterstock.com

Der eigene Weinstock!
Nicht jede Traube ist gleich für Wein

Die Weinrebe gehört zur Gattung der Kletterpflanzen und ist einer der ältesten Kulturpflanze der Menschen.
Heutzutage gibt es circa 16.000 bekannte Rebsorten.
Farblich wird dabei in roten und weißen Beeren unterschieden, wobei grüne oder gelbe Beeren zur weißen und rote oder dunkelblaue Beeren zur roten Kategorie gezählt werden.
Hierbei wird nicht nur zwischen roten oder weißen Beeren unterschieden, sondern auch zwischen Tafel-/ und Weintrauben.
Die Weinbeeren sind die einzelnen Früchte des Fruchtstandes.
Alle am Kamm befindlichen Beeren, werden als Traube bezeichnet.

Die Tafeltrauben sind Früchte der Weinrebe und folglich korrekt als Weintrauben bezeichnet.
Der Ursprung dieser Bezeichnung ist darauf zurück zuführen, dass diese ausschließlich für den Verzehr geeignet und bestimmt waren und an der Tafel eingenommen wurden.

Die Tafeltrauben gehören zu den nichtklimakterischen Früchten und reifen daher nicht nach der Ernte nach.
Diese gibt es in grünen, roten und blauen Farbgebungen.
Die Tafeltrauben sind im Gegensatz zu den Weintrauben meistens größer, süßer und mit weniger bis gar keinen Kernen beinhaltet.

Für die Erzeugung von Weinen sind wiederum andere Rebsorten geeignet.
Auch bei hoher reife verfügen diese noch über einen etwas höheren Säuregehalt.
Im Gegensatz zu Tafeltrauben-Beeren sind die Beeren zum Keltern meistens klein mit fester Schale und vielen Kernen.

Fassade oder Garten?!

Zu Beginn sollte man sich für den Ort der Anpflanzung entscheiden haben.
Dieser sollte sonnig sein aber auch über Schutz gegen Winter- und Spätfrösten bieten und zugleich Windsicher sein.
Klimatisch ist Europa ausgezeichnet für Weinanbau geeignet.
In kälteren Regionen ist aber die Zucht im Gewächshaus ratsam.
In Städten werden auch mitunter Balkone und Terrassen auch für die Weinzucht verwdendet.
Der Untergrund sollte einen PH-Wert zwischen 5 und 7,5 besitzen, denn saurer Boden ist für Weinreben äußerst ungeeignet.

Erste Schritte zum Mini-Winzer

Die Bodenbeschaffenheit ist von enormer Bedeutung.
Der Boden muss luftig und locker sein, damit die Feuchtigkeit sich verteilen kann.
Außerdem sollte dieser auch nicht steinig oder zu kalkhaltig sein, damit der Wachstum und die Nährstoffaufnahme der Wurzel nicht beeinträchtigt werden.
Bei Verwendung von Humus kann man auch ungünstige Bodenverhältnisse einigermaßen ausgleichen.
Für den Anbau im Garten sollten bereits im Hebst mit den ersten Vorkehrungen beginnen und den Untergrund aufzulockern.
Dazu wird der Boden circa 40 Zentimeter tief umgegraben und Kompost mitunter gemischt.
Nun lässt man den Boden bis zum kommenden Frühjahr ruhen.

Bevor es mit dem Einpflanzen im Frühjahr losgeht, kann man sich zwischen Container-Reben oder Stecklingen entscheiden.
Dabei hat jeder seine persönliche Meinung und Vorlieben beim Pflanzen.

In den Untergrund wird nun eine Rinne gebildet und die Stecklinge dort eingepflanzt.
Dabei sollten der untere und mittlere Knoten mit Erde bedeckt und fest angedrückt sein.
Zur späteren Unterstützung kann man schon jetzt kleine Stützstangen mit dazu einfügen.
Nun kann die erste und einmalig gründliche Wässerung beginnen,
danach sollte der Boden stets feucht gehalten und die
Veredelungsstelle mit lockerer Erde angehäuft werden.
Nach circa zwei Wochen werden die Rebentriebe an den Stützen befestigt und etwas mit der Gartenschere zurück geschnitten.

Einmal schneiden und legen bitte!

Beim Weinstock sollten besonders gut die Triebe, um die Wurzel herum, entfernt werden.
Sofern die Pflanze sich etwas ausbreiten soll, lässt man zwei starke Triebe zusätzlich stehen und entfernt die restlichen.
Im ersten Standjahr sollte ausschließlich der Haupttrieb hochgezogen werden und von Nebentrieben befreit werden.
Der Rebschnitt ist unerlässlich, damit der Haupttrieb genügend Mineralien und Wasser aufnehmen kann, um sich gut zu entwickeln und somit ein besseres Ergebnis erzielen.

Im zweiten Standjahr sollte der Haupttrieb, je nach Verwendungszweck circa 60cm bis 120cm zurückgeschnitten werden und spätestens jetzt eine Stützmöglichkeit eingebracht werden.

Im Frühsommer werden unnötige Seitentriebe entfernt, man lässt aber die obersten vier bestehen.
So hat man noch zwei Triebe in Reserve.

Sobald sich die ersten Reben gebildet haben, muss auch hier reduziert werden.
Pro Trieb sollte man zwei Fruchtstände und ein bis zwei Blätter stehen lassen.
Dann wird der Trieb, mit Hilfe einer Gartenschere zurück geschnitten.
Auch hierbei dient dieser Rebschnitt für die Entwicklung bei, um letztlich große und delikate Trauben gewinnen zu können.
Sich bildendes Unkraut sollte man regelmäßig entfernt.

Ideale Pflegebedingungen

Die ideale Zeit für den jährlichen Rebenschnitt ist zwischen den Monaten Januar bis März.
Die Durchführung sollte stets bei frostfreiem Wetter und vor dem Anschwellen der Knospen geschehen.

Vom Gärtner zum Züchter

Bei Weinreben lässt sich fast jede Sorte kinderleicht selbst züchten.
Dank vegetative Vermehrung, lassen sich mit alten Trieben, neue Ableger-Klone bilden.
Man benötigt lediglich das gewünschte Steckholz .
Dieses blätterlose und verholzte Triebstück wird dann in die Erde gesteckt, damit dieser eigene Wurzeln bilden kann und somit ein neuer Steckling entsteht.

Feinde und Vorkehrungen

Die Weintrauben sind sehr robuste und widerstandsfähige Pflanzen, bei der nur wenige Pestizide zum Einsatz kommen sollten.
Die Weinmotte ist einer der größten Bedrohungen unter den Insekten bei dieser Pflanze.
Bei Befall von Blattläusen, können natürliche Feinde, wie Marienkäfer Abhilfe schaffen.
Um Mehltau zu vermeiden. sollte die Pflanze ausreichend belüftet sein.
Bei manchen Lagen eignet es sich zur Vorkehrung und Fernhalten von Vögel, Netze über die Weintrauben zu spannen.

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