Tulpen pflanzen

Tulpenfeld von Windmühlen © JeniFoto - shutterstock.com

Zu einem schön gepflegten Garten gehören natürlich auch unterschiedliche Blumen und Pflanzen, die eine strahlende Blütenpracht erzeugen. Hierfür stehen unterschiedliche zahlreiche Blumen zur Verfügung, wie zum Beispiel Rosen, Amaryllis, Krokusse, Zierlauch oder Narzissen, wobei die Amaryllis eher im Topf und im Haus genutzt wird. Eine weitere sehr gern genutzte Blume in unseren Gärten ist die Tulpe, auch Tulipa genannt. Insgesamt gibt es ganze 800 unterschiedliche Arten der beliebten Blume, aus denen im Laufe der Zeit erstaunliche rund 8000 verschiedene Zuchtformen entstanden. Und hierbei ist noch kein Ende in Sicht, sodass jährlich neue Züchtungen auf den Markt kommen.

Die Herkunft der beliebten Blume

Ursprünglich stammt die Tulpe aus Asien, genauer gesagt aus Vorderasien. Den Weg nach Europa fand sie im Mittelalter, als sie die Türkei erreichte. Von hier wurde sie auch ab dem 16. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt. Auch in der damaligen Zeit waren schon einige unterschiedliche Züchtungen zu finden, welche aus den Wildtulpen entstanden.

In den Niederlanden erfreute sich die Blume schnell großer Beliebtheit, sodass der Handel von nun an stark begann. Denn ab dem Zeitpunkt spezialisierten sich immer mehr Händler auf die Zucht von ihnen. Dies führte dazu, dass einige Sorten, zumeist mit einem gestreiften Muster, auf den Markt kamen, die den Wert eines Hauses hatten. Damals war der Glaube, dass die Streifen durch bestimmte Züchtungsversuche entstanden. Doch entgegen diesem Glauben entstanden sie in Wahrheit durch einen bestimmten Virus, sodass die Streifen nicht durch weitere Züchtungen beeinflusst werden konnten. Wenn sich unterschiedliche Zuchtformen mischen, wird häufig von sogenannten Hybriden gesprochen.

Als diese Tatsache bekannt wurde, sanken die Preise der jeweiligen Sorten so stark, dass viele Händler in kürzester Zeit bankrott gingen. Um diese starken Preisschwankungen in den Griff zu bekommen, brachte die niederländische Regierung von nun an Gesetze zur Regulierung des Handels auf den Weg. Der Liebe gegenüber der Blume hat all dies jedoch keinen Abbruch getan, im Gegenteil auch in der heutigen Zeit ist sie in den Niederlanden aber auch in Deutschland und vielen weiteren Ländern eine sehr beliebte Blume. Es wird gesagt, dass die Niederlande an rund 80 % der weltweit produzierten Tulpenzüchtungen beteiligt ist, sodass sie auch Tulpenland genannt wird.

Wie züchte ich Tulpen?

Um die beliebte Blume zu züchten oder zu vermehren, werden die sogenannten Tochterzwiebeln genutzt, welche nach einer gewissen Zeit an der Mutterzwiebel entstehen. Diese kann am Ende des Sommers ausgegraben und die vorgetriebene Tochterzwiebel abgetrennt werden. Bevor es dann in dem jeweiligen Jahr zum ersten Frost kommt, können sie wieder in die Erde gesetzt werden. Nach einer gewissen Zeit, in der Regel nach zwei Jahren, haben sich die Tochterzwiebeln zu Tulpenzwiebeln entwickelt, die eigenständig blühen können. Eine weitere Möglichkeit des Züchtens ist es Samen zu nutzen. Dies ist jedoch weitaus schwieriger und dauert teilweise sehr lange. Zudem wird gesagt, dass das Ergebnis hierbei relativ unklar ist, da nicht gewährleistet ist, dass die Nachkommen der Mutterpflanze in Gänze gleichen.

Warum verfärben sich Tulpen und was kann ich dagegen tun?

Die Verfärbung kann unterschiedliche Gründe haben, vor allem weil immer mehr ausprobiert wird, um neue Zuchtformen auf den Markt zu bringen. Auch aufgrund unterschiedlicher sogenannter Mutationen kommt es zu Verfärbungen der Blätter. Teilweise übernehmen hierbei die Stängelblätter die Farbe der Blütenblätter und sind dann dementsprechend teils rot oder gelb oder welche Farbe die Blüten eben haben und zum Teil grün (die Farbe des Stängels).

Allgemein ist eine Mutation eine sprunghafte Veränderung des Erbgutes, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird. Entstehen können sie unter anderem, durch die Verwendung diverser Chemikalien bei dem Züchtungsvorgang, aber auch ganz ohne äußerlichen Einfluss können sie entstehen. Gegen das natürliche Entstehen einer Mutation kann nicht viel getan werden, jedoch sollte bei der Züchtung auf jegliche Chemikalien verzichtet werden.

Wie und wann sollten Tulpen beschnitten werden?

Nachdem die Tulpenpflanze ihre Blüte verloren hat, sollte sie beschnitten werden. Hier gilt es jedoch den idealen Zeitpunkt zu nutzen, denn wird zu lange gewartet, kann es zu schnell spät sein. Um auch im nächsten Jahr wieder schön blühende Tulpenpflanzen im Garten erstrahlen zu lassen, benötigen diese Kraftreserven. Wird zu lange mit dem Beschneiden gewartet, bilden sich Samen, wofür die Pflanze Kraft aufwenden muss, die sie eigentlich benötigt, um nächsten Jahr wieder wachsen und blühen zu können.

Der perfekte Zeitpunkt für das Beschneiden ist also dann, wenn die Blüten verwelkt sind. Die Blätter hingegen können so belassen werden, wie sie sind, und stehen auch noch einige Zeit in einem saftigen Grün im Garten, aufgrund des eigentlich natürlichen Bildens der Samen. Zudem findet so noch ein Austausch wichtiger Säfte zwischen den Blättern und der Zwiebel statt.

Wie läuft eine ideale Tulpenpflege ab?

Die Tulpe ist eine Blume, die relativ pflegeleicht ist. So muss sie eigentlich nicht sehr oft gegossen werden, da sie auch unter trockenen Bedingungen sehr gut überleben kann. Jedoch muss bei geringer Flüssigkeitszufuhr damit gerechnet werden, dass die Pflanzen sich dann nicht ideal entwickeln. So kann es sein, dass die Blätter sich bei sehr trockenen Bedingungen nicht komplett aufstellen und teilweise schlapp nach unten hängen.

Aus diesem Grund sollte die Erde in regelmäßigen Abständen befeuchtet werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nicht zu viel gegossen wird, da es sonst zu Staunässe kommen kann. Wird eine Tulpe in einen Topf gepflanzt, sollte die verwendete Erde relativ trocken sein, dennoch gilt es darauf zu achten, dass die Pflanze nicht austrocknet.

Zu einer idealen Pflege gehört auch ein regelmäßiges Düngen der Pflanzen. Der ideale Zeitpunkt ist, wenn die ersten Blätter aus dem Boden kommen, zumeist so ab Mitte März. Hierfür kann natürlicher Gartendünger (Kompost) oder ein fertiges Produkt aus einem Blumen- oder Gartencenter genutzt werden. Kompost hat jedoch den Vorteil, dass der Pflanze keine chemischen Bestandteile zugefügt werden.

Es sollte zudem darauf geachtet werden, dass der jeweilige Dünger nicht zu viel Stickstoff enthält, da es sonst zu einer Schwächung der Pflanze kommen kann. Ideal sind diverse Blumenzwiebeldünger, denn diese sind ideal auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zwiebelpflanzen abgestimmt. Zudem schützen sie die Pflanzen vor diversen Krankheiten, wie zum Beispiel den Befall durch Grauschimmel oder anderen Pilzarten.

Wie können die Pflanzen überwintert werden?

Viele Menschen wissen nicht, dass Tulpenpflanzen nicht nur in einem Frühling blühen, sondern auch überwintern können. So hat der Hobbygärtner nicht nur einmal Freude an ihnen, sondern kann sie im nächsten Jahr wieder einsetzen, sodass sie dann erneut blühen. Um den Winter zu überstehen, muss die Zwiebel ausgegraben und dann kühl und trocken gelagert werden, damit sie nicht fault. Bei dem Ausgraben ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Zwiebel darf nicht beschädigt werden.

Um sicherzugehen, sollte also nicht ein normaler Spaten, sondern ein hierfür speziell gefertigtes Werkzeug aus dem Baumarkt, genutzt werden. Die Zwiebel sollte jedoch erst ausgegraben werden, wenn die letzten Blüten und Blätter verblüht beziehungsweise vertrocknet sind. Sogenannte Tulpenschalen helfen dabei, die Zwiebel einfach einpflanzen und später wieder ausheben zu können.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit diese im Boden zu belassen, jedoch nur, wenn es sich um ein Land handelt, indem keine zu extreme Kälte im Winter vorherrscht. Eine gemäßigte Kälte können die Pflanzen problemlos auch in der Erde überleben, da die Zwiebeln tief im Erdreich eingegraben sind. Ist nicht klar, wie kalt der Winter in dem Jahr wirklich wird, können zur Sicherheit einige Tannenzweige auf das Beet gelegt werden, welche zusätzlich vor Frost schützen.

Welche Tulpenkrankheiten und Schädlinge gibt es?

Ist zu erkennen, dass die Pflanze fault, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie von dem sogenannten Tulpenfeuer befallen ist. Hervorgerufen wird diese Krankheit durch eine Variante des Grauschimmels, so ist es schon relativ früh zu erkennen, dass die Pflanze krank ist. Denn schon bei dem Austrieb kann bemerkt werden, dass einige Blätter verkrüppelt sind und zusätzlich graubraune Flecken haben. Ist die Krankheit erst einmal vorhanden, kann es sein, dass die komplette Pflanze schon bald betroffen ist.

Der Erreger setzt sich in der Zwiebel ab und sorgt dafür, dass diese nicht mehr austreiben kann. Da es noch kein passenden Heilmittel gegen das Tulpenfeuer gibt, bleibt nichts anderes übrig, als alle befallen Pflanzen zu entsorgen. Bekämpfen kann man es also nicht, aber den Befall kann man verhindern. Daher sollten die Pflanzen nicht zu feucht stehen und ausreichend Platz zu anderen haben, um eine ideale Luftzirkulation zu erreichen. Zudem besteht so die Möglichkeit, dass sie nach einem Regenschauer schneller wieder trocknen können. Auch der oben erwähnte Dünger mit einem hohen Stickstoffanteil sollte vermieden werden, da durch diesen die Pflanze, wie schon erwähnt, geschwächt werden kann.

Der wohl größte Schädling, der sich gerne einmal an einer Tulpenzwiebel oder auch anderen Blumenzwiebeln vergreift, sind Wühlmäuse. Da sie zumeist durch die Erde von unten an die Zwiebeln gehen, hilft kein Netz von oben. Vielmehr kann ein Korb oder Gitter mit in die Erde gegraben werden.

Der richtige Standort und die Blütezeit

Wie fast alle Pflanzen profitieren auch Tulpen von einem passenden Standort. Denn nur dann ist gewährleistet, dass sie lange leben und immer wieder austreiben. Perfekt ist ein warmer und sonniger Platz, in einem Beet, das nicht zu sehr zugewachsen ist (die Pflanzen brauchen Platz, wie oben beschrieben, zum Beispiel zum trocken). Aber auch an eher halbschattigen oder sogar schattigen Plätzen können sie blühen, gesunder sind jedoch sonnige Orte, da sich die Pflanzen hier besser entfalten können. Wichtig ist auch, dass sie an einem Platz gesetzt werden, der nicht dauerhaft mit Regen in Kontakt kommt, da Staunässe nicht gut vertragen wird. Tulpen werden häufig auch als sogenannte Frühblüher bezeichnet, da sie ihre Blütezeit relativ früh im Jahr, im März bis Mai, haben.

Um die passende Jahreszeit der jeweilig anfallenden Arbeiten nicht zu verpassen, empfiehlt es sich einen sogenannten Gartenkalender zu führen. Hier wird Monat für aufgelistet, welche Pflanze wann gesetzt, gedüngt, ausgegraben oder geschnitten werden muss.

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