Heidelbeeren pflanzen

Wenn Du beabsichtigst, Heidelbeeren, (Blaubeeren), in Deinem Garten anzubauen, solltest Du zuvor wissen, dass dies nicht ganz einfach ist. Hierfür benötigst Du ein gewisses Fingerspitzengefühl, was die Pflege der Pflanzen angeht. Dennoch kann der Anbau gelingen, wenn Du einige wichtige Dinge beachtest.

Der ideale Standort für den Heidelbeeranbau

Die Heidelbeere bevorzugt einen sonnigen Platz im Garten, bei dem jedoch nicht zu hohe Temperaturen erreicht werden. Zudem solltest Du ihr ausreichend Schutz vor Wind bieten, damit die Pflanzen nicht umknicken oder auch austrocknen können. Wichtig ist auch, dass der gewählte Boden sauer ist und nicht zu viele Nährstoffe enthält. Ist der Boden zu sauer, kann der pH-Wert mithilfe von etwas Torf gesenkt werden. Hier wird also schon klar, dass die Pflanzen empfindlich sind, was die Beschaffenheit des Bodens angeht. Daher eignet sich vor allem die Kultivierung in einem Kübel. Denn hierbei kannst Du die Beschaffenheit und vor allem den Säuregehalt des jeweiligen Bodens besser kontrollieren als bei dem Anbau in einem Beet. Auf jeden Fall vermeiden solltest Du das Entstehen von Staunässe. Daher solltest Du einen Kübel wählen, aus dem das überflüssige Wasser gegebenenfalls abfließen kann.

Die Pflanzung

Um die Pflanzen in die Erde einsetzen zu können, sollte diese zuvor aufgelockert werden. Die ideale Pflanzzeit ist der Herbst, also von Ende August bis Anfang November oder auch im Frühjahr nach dem Frost. Da der Anbau nicht sehr leicht ist, solltest Du Pflanzen wählen, die ungefähr 2 bis 3 Jahre alt sind, da diese schon ausgebildete Wurzeln haben, die dann schneller anwachsen. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ungefähr 1,5 bis 2 Meter betragen, sodass sie ausreichend Platz und Luft haben. Zu kaufen sind die Pflanzen zum Beispiel bei Baldur. Beim Einsetzen solltest Du darauf achten, dass der Wurzelballen noch ein Stück aus der Erde ragt. Nach dem Einsetzen solltest Du noch etwas Rindenmulch auf die jeweilige Stelle streuen. Wenn Du die Pflanzen jedoch in einen Kübel pflanzen willst, solltest Du einen wählen, der ungefähr 60 cm hoch ist. In diesen kommt zuerst eine 10-cm-Schicht Kies, welche als Drainage fungiert. Diese wird mit Vlies abgedeckt und die Pflanzen anschließend in Moorbeeterde gesetzt.

Die Pflege der Pflanzen

Gießen:

Die Pflanzen müssen immer ausreichend gegossen werden, denn wenn sie wenig Wasser bekommen, verlieren sie schnell ihre Blätter, Beeren und auch Blüten. Auch schon direkt nach dem Pflanzen sollte der Pflanzbereich ausreichend gewässert werden, damit die Wurzeln sich schnell vollsaugen können. Das jeweilige genutzte Substrat sollte immer feucht gehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass eine Möglichkeit besteht, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Denn durch eventuell auftretende Staunässe können Krankheiten entstehen und die Wurzeln könnten einen Sauerstoffmangel erleiden. Somit solltest Du also nicht zu viel und nicht zu wenig gießen, ein Mittelmaß ist ideal. Zu empfehlen ist hierbei eher Regenwasser aus der Regentonne als Leitungswasser.

Düngen:

Auch hier sind die Pflanzen sehr empfindlich, sodass nicht jeder Dünger vertragen wird. Kompost oder Mist sind nicht ideal geeignet, aufgrund des zumeist hohen Anteils an Kalk. Besser ist es, wenn Du für diese Zwecke speziellen Heidelbeerdünger verwendest. Gedüngt werden sollte idealerweise im Frühjahr, zunächst im April und dann noch einmal im Mai. Wie oft gedüngt werden muss, hängt von dem verwendeten Dünger ab. Hierfür solltest Du die in der Packungsbeilage angegebene Dosierung beachten.

Schneiden

: Das Schneiden der Pflanzen ist dagegen sehr einfach und erfordert auch nur einen geringen Aufwand. Ein Gartenkalender kann dabei helfen, den passenden Zeitpunkt des Düngens und Schneidens nicht zu verpassen. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Pflanzen nicht jährlich, sonder nur in jedem 4. oder 5. Jahr, geschnitten werden dürfen. Der Schnitt sollte bodennah erfolgen und nicht bei Jungtrieben vorgenommen werden.

Überwintern:

Wenn Du vorhast Deine Heidelbeer-Pflanzen draußen im Garten zu überwintern, musst Du diese mit Stroh, Rindenmulch, Grasschnitt oder Tannenschnitt abdecken. Im oberen Bereich sollten die Pflanzen zudem mit hierfür geeigneten Matten oder auch Vlies eingewickelt werden, um sie ideal vor Frost zu schützen. Im Gegensatz dazu ist die Überwinterung im Kübel relativ einfach. Hierfür bringst Du die Kübel an einen frostfreien Platz, der aber nicht zu warm ist, wie zum Beispiel eine Garage. Denk aber daran, dass die Pflanzen auch im Winter gewässert werden müssen, die Menge an benötigtem Wasser ist jedoch deutlich geringer als im Sommer. In kalten Monaten ist es noch wichtiger, dass Du Staunässe vermeidest.

Die Vermehrung von Heidelbeeren

Wenn Du vorhast, die Beerensträucher zu vermehren, kann Du entweder Samen oder Triebe verwenden. Die schnellste und effektivste Variante ist jedoch die Vermehrung mittels Stecklingen. Hiefür musst Du ungefähr 10 bis 15 cm einer vorhandenen Pflanze abschneiden und in feuchte und ebenfalls kalkarme Erde stecken. Um eine möglichst hohe Anfangsluftfeuchtigkeit zu erhalten, solltest Du eine transparente Folie um die Pflanzen wickeln und sie anschließend, wenn die Pflanzung im Kübel erfolgt, an einen warmen und vor allem auch hellen Ort stellen, wie zum Beispiel Wintergärten, Gewächshäuser oder auch Fensterbänke an der Sonnenseite des Hauses. Wie auch die schon gepflanzten Heidelbeerpflanzen müssen auch die Stecklinge regelmäßig mit ausreichend Wasser versorgt werden.

Welche Krankheiten und Schädlinge können vorkommen?

Häufig kommt es bei Heidelbeerpflanzen zu Fäulnis, aufgrund eines falschen Gießens und eines undurchlässigen Substrats, an den Pflanzen. Der sogenannte Frostspanner ist häufig im Frühjahr auf den Pflanzen zu finden. Da dieser die Knospen entleert, sollten, die betroffenen Bereiche möglichst großflächig abgeschnitten werden. Um im Vorfeld für Schutz zu sorgen, kannst Du einen Pflanzenschutz aufbringen, den es zum Beispiel im Gartencenter zu erwerben gibt. Um zu verhindern, dass diverse Vögel die leckeren Früchte fressen, sollten Netze über die Pflanzen gespannt werden.

Fazit

Der Anbau von Heidelbeeren ist zwar nicht ganz leicht, dennoch kannst Du, wenn Du die oben beschrieben Tipps befolgst, regelmäßig die leckeren Früchte ernten. Auch wenn dies beim ersten Versuch nicht wie gewünscht funktioniert, solltest Du nicht sofort aufgeben, sondern es einfach noch einmal versuchen.

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