Erdbienen, Sandbienen

Biene auf einer Blüte in Nahaufnahme © Ed Phillips - shutterstock.com

Die Erdbienen, oder auch Sandbienen genannt, der Fachbegriff hierfür ist Andrena Flavipes, sind eine Gattung der Bienen. Auf der ganzen Welt gibt es mehr als 1500 Arten, die zur Gattung der Andrena gehören. In Mitteleuropa zählt man in etwa 150 Arten dieser Bienen. Weltweit unterteilt man sie in circa 100 Unterarten, es gibt jedoch weitaus mehr. Die meisten von ihnen lieben trockene, sandige Stellen als Nistplatz. Aus diesem Grund hat sie auch Ihren deutschen Namen Sandbiene bekommen. Außerdem gibt es Arten, die sogenannte Nestaggregationen anlegen, also mehrere Nester, die dicht aneinander errichtet werden. In Ausnahmefällen werden diese Nester von mehreren Weibchen genutzt.

Woran erkennt man eine Sandbiene?

Diese Biene ist circa fünf bis sechs Millimeter lang. Ihre Farben sind schwarz bzw. schwarz-rot und sind pelzig behaart. Diese Art der Bienen werden auch als „Beinsammler“ bezeichnet, da sie mit ihren Beinen, wie mit einer Haarbürste, die Pollen einsammeln. Die Weibchen sind mit einer Haarglocke an den Hinterschenkeln, sowie mit Körbchen an den Seiten des Mittelsegments ausgestattet. Auf dem Hinterleib tragen Sie oftmals helle Haarbinden. Wie bei den meisten Bienen sind die Männchen Fühler mit 13 Gliedern, die Weibchen besitzen hingegen nur Fühler mit 12 Gliedern. Es gibt zahlreiche Arten, die ausschließlich von einem Spezialisten bestimmt werden können, und dies sogar auch oft nur mit Vergleichen zu anderen Bienen.

Wie verläuft die Gattung und die Brutzeiten?

Die Sandbiene paart sich im Frühjahr. Anschließend gräbt sie ein Loch in den Boden, dass von 5 cm bis hin zu 60 cm reichen kann. Die herausgegrabene Erde wird mithilfe ihres Speichels in bis zu 4 mm kleine Kügelchen gerollt, danach wird es lose um den Nesteingang gelegt. Oft kann es passieren, dass durch eine heranfliegende Biene einige Kügelchen wieder in das Loch fallen, dann müssen diese mühsam wieder heraufgeholt werden. Oftmals verfügen die Nester über mehrere Seiteneingänge und führen jedoch immer zu der Brutzellen. Damit die Larven gut versorgt sind, werden Pollen und Nektar als Nahrungsgrundlage hinabgetragen und darauf jeweils ein Ei gelegt. Aus diesen Eiern schlüpfen später natürlich die Larven und ernähren sich dann von den dort abgelegten Pollen. Sobald einige Zeit vergangen ist, verpuppen sie sich. Obwohl bereits im späten Sommer die erwachsenen Bienen schlüpfen, bleiben Sie noch bis zum nächsten Frühjahr in ihrer Brutzelle. Oftmals schlüpfen die Männchen etwas früher als die Weibchen. Die Flugzeit beim Weibchen ist von Mitte April bis Ende Mai, die des Männches von Anfang März bis Ende April.

Die Gemeine Sandbiene

Zu einer anderen Gattung der Andrena Flavipes gehört die sogenannte Gemeine Sandbiene. Diese ähneln der Honigbiene, jedoch ist die Behaarung überwiegend hellbraun gefärbt. Die Tiere kommen in ganz Europa vor und bevorzugen offene Lebensräume mit lehmigen Stellen. Diese Bienen sind bivoltin, was bedeutet, dass sie in zwei Generationen pro Jahr fliegen, wobei die anderen meist nur in einer Generation fliegen. Die erste Generation fliegt von Mitte März bis Ende Mai, die zweite von Ende Juli bis September. Sie ernähren sich von Pollen verschiedener Pflanzenarten. Die Weibchen graben Erdnester. Allerdings finden bei dieser Gattung zwei bis drei Brutzellen in einem Nest Platz. Der Eingang dieser Nester bleibt tagsüber offen und wird nur Nachts beispielsweise vor Regen geschützt. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon.

Die Nomada

Die Nomada, also sogenannte Wespenbienen kommen ebenfalls aus der Familie der Apidae innerhalb der Bienen. Stolze 202 Arten kommen von ihnen in Europa vor. Zu ihrem deutschen Namen kommen die Bienen wegen der Ähnlichkeit mit Wespen. Diese Bienen können deutlich größer werden, als die Sandbienen. Ihre Körperlänge reicht von drei Millimetern bis hin zu 14 Millimetern. Man kann sie anhand ihrer meist fehlenden oder nur schwach ausgeprägten Behaarung, ihrer schwarz-roten bzw. schwarz-gelben Färbung und dem stark verlängerten ersten Tarsenglied erkennen. Jedoch kann auch diese Art mit anderen verwechselt werden und ist im Freien, nur anhand der äußerlichen Merkmale, meist nicht zu identifizieren. Die Weibchen kann man sehr gut von den Männchen unterscheiden, da sie über eine geschlossene Haarfranse am hinteren Ende des Hinterleibssegments verfügt. Die Flugzeit bei diesen Wespenbienen ist von März bis September. Da Wespenbienen Brutschmarotzer sind, werden Sie zu den Kuckucksbienen gezählt.

Was sind Kuckucksbienen?

Kuckucksbienen haben meist keinen Sammelapparat. Zu dem sind sie, wie auch die Nomada, weitesgehend unbehaart. Sie bauen keine Nester, haben es sich allerdings zur Gewohnheit gemacht, fremde Nester für die Aufzucht ihrer Brut zu benutzen. Während die Besitzerin des Nestes auf Pollensuche ist, schmuggeln die Kuckucksbienen das eigene Ei in das Nest bevor dieses verschlossen ist. Die Made dieser Biene entwickelt sich schneller und und saugt das Wirts-Ei regelrecht aus und lebt von dem Futtervorrat.

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