Forsythie

Forsythie während der Blüte © Suratwadee Karkkainen - Shutterstock.com

Genügsamer Allrounder und strahlender Frühlingsbote
Mit ihren zitronengelben, üppigen Blüten und den später erscheinenden sattgrünen Blättern läutet die Forsythie jedes Jahr den Frühling ein. Der Anblick des leuchtenden Blütenflors lässt Euch die trüben Wintertage schnell vergessen. Der Verkünder der Jahreszeiten ist ausgesprochen pflegeleicht und robust, was den Zierstrauch auch für Einsteiger unter den Hobbygärtnern attraktiv macht.

Wo kommt sie her?

Das Goldglöckchen, wie die Forsythie auch wegen ihrer goldgelben glockenartigen Blüten genannt wird, gehört zur Familie der Ölbaumgewächse, die 13 Arten umfasst. Ursprünglich ist sie in Südosteuropa und Asien beheimatet. Um ca. 1833 kam die erste Forsythie nach Europa wo sie 1878 vom Leiter des Botanischen Garten in Göttingen als Kreuzung entdeckt und als Forsythia x intermedia benannt wurde. Sie erhielt der Namen zu Ehren William A. Forsyth, (1737-1804), der Gärtner der damaligen englischen Königsfamilie.

Ein echter Hingucker

Die zahlreichen, großen, glockenartigen Blüten des Frühlingsblühers werden bis zu 4 cm groß. In ihrer Blütezeit von März bis in den Mai hinein erstrahlen sie in leuchtendem goldgelb. Ein Meer aus Blüten erwartet Euch, der traumhaft blühende Akzente in den Garten setzt. Nach der Blüte, die sogar bis in den Juni hinein andauern kann, entwickeln sich bis zu 6 cm sattgrüne, dicht an dicht liegende Blätter. Diese verfärben sich im Herbst gelblich-grün, manchmal auch violett und fallen zum Herbstende ab. Der vergleichsweise schnell wachsende Zierstrauch erreicht eine Höhe von 2 bis 3 m die sich auf eine Breite von 1 bis 1,50 m verteilt. Auch wenn der Garten nicht so groß ist, muss auf den Zierstrauch nicht verzichtet werden. Die von Züchtern entwickelte Zwerg-Forsythie mit ihren dicht verzweigten Trieben erreicht eine Höhe von „nur“ 1 m und ist recht schwachwüchsig.

Der perfekte Standort

Die Forsythie ist weitgehend anspruchslos und genügsam. Ob im Schatten, Halbschatten oder in der prallen Sonne, auf magerem oder nahrhaften Böden. Sie fühlt sich überall zu Hause. Nur sehr trockene und extrem kalkhaltige Bodenbeschaffenheit verträgt sie nicht so gut. Daher kann bei der Wahl des Standortes bedenkenlos die optische Wirkung an erster Stelle stehen. Mit diesem dekorativen Strauch haltet Ihr ein wahres Multitalent in den Händen, welches auch widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge ist. Hinsichtlich ihrer Nachbarschaft sind keine Besonderheiten zu beachten, denn sie kommt mit allen Gewächsen des Gartens gut aus. Auch eignet sie sich hervorragend in der Heckenpflanzung.

Pflanzung und Pflege

Ist der perfekte Standort gefunden, kann es mit der Bepflanzung beginnen. Die Pflanzung kann im Frühjahr wie auch im Herbst erfolgen. Doch bevorzugterweise wird das Goldglöckchen im beginnenden Frühjahr nach den letzten Bodenfrösten eingesetzt. Sie liebt einen feuchten, humusreichen Boden. Die Wurzeln sollten nicht permanent im Wasser stehen, da sie sonst zwangsläufig zu faulen beginnen. Um dem vorzubeugen, sollte das Pflanzloch, welches im besten Fall doppelt so groß wie der Wurzelballen ist, mit einer Schicht aus Tonscherben oder auch Kies bedeckt werden. Idealerweise kommt darüber zuerst eine dünne Schicht Gartenerde die mit Kompost oder einigen Handvoll Hornspänen vermischt ist bevor das Gewächs mittig platziert eingepflanzt und gut angegossen wird. Auf Dauer erspart Mulchen das Düngen und Gießen. Lediglich bei langen Trockenperioden sollte sie ausgiebig gewässert werden. Doch aufgepasst: auf Staunässe reagiert der Zierstrauch empfindlich. Da sich im Laufe der Zeit eine ausladende Wuchsform bilden kann, sollte der Pflanzabstand mindestens 1 m betragen. Als Heckenpflanzung reicht ein Abstand von ungefähr 50 cm.

Der Formschnitt – Raus mit der Gartenschere

Ob freistehender Strauch oder Hecke. Unser Frühlingsblüher sollte jedes Jahr in Form gebracht werden, damit er sich gut entwickelt. Daher sollte er jährlich zurückgeschnitten werden, damit er lange blühfreudig bleibt. So kannst Du sichergehen, das Dich im nächsten Frühling wieder ein dichtes Blütenmeer erwartet. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr, direkt nach der Blüte, damit sich noch im gleichen Jahr frische neue Knospen und Triebe bilden können. Verästelungen und alte Triebe solltest Du zurückschneiden. Auch überhängende Äste sollten entfernt werden.

Verjüngungsschnitt

Das Goldglöckchen zeigt ein vorwiegend mesotones Wuchsverhalten. Das bedeutet, dass die neue Trieben fast überwiegend aus der Mitte der älteren Äste austreiben. So entstehen besenartige Verzweigungen in den oberen Abschnitten. Wird der Strauch nicht jährlich zurückgeschnitten, kann das nach ca. drei Jahren zu einer Verkahlung im Pflanzeninneren führen. Es bilden sich so mit der Zeit immer mehr dünne Zweige, die keine Blüten mehr tragen. Jetzt ist es höchste Zeit, dem Strauch einen Verjüngungsschnitt angedeihen zu lassen, damit er sich regenerieren kann. Die Pflanze solltest Du, anders als beim Formschnitt, im Winter oder im Frühjahr noch vor der Blüte zurückschneiden. Alle Zweige, bis auf vier oder fünf der kräftigsten Triebe, werden bis auf ein paar Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten. Im darauffolgenden Spätwinter werden dann nochmal alle dünnen und schwach entwickelten Triebe entfernt. Die Restlichen werden zum Aufbau einer neuen Krone auf unterschiedliche Höhen gekürzt, damit sie sich verzweigen können. Zu guter Letzt werden die vier bis fünf alten Äste vom Vorjahr ebenso knapp über dem Boden gekappt. So sollte spätestens im dritten Jahr nach dem Rückschnitt der Zierstrauch die ersten neuen leuchtend-gelbe Blüten tragen.
Zwerg-Forsythien brauchen im Übrigen keinen Formschnitt, da sie sehr kurze Triebabschnitte zwischen den Knospen haben und nur langsam wachsen. Möchtet Ihr Eure Pflanze aber auf Dauer in voller Blüte stehen sehen, solltet Ihr alle zwei bis drei Jahr einige Triebe direkt nach der Blüte um ein Drittel kürzen.

Vermehrung

Wollt Ihr Euren Frühlingsboten vermehren, braucht Ihr nur ein verholztes, etwa 20 cm langes Stück nach der Blüte abschneiden, vom Laub befreien und in den Boden stecken. Da sich Forsythienzweige bei Erdbodenkontakt selbst bewurzeln könnt Ihr den Jungstrauch bereits im darauf folgenden Herbst, nach der Wurzelbildung, an den gewünschten Standort umsetzten.

Vielseitig verwendbar

Ob als Highlight im Garten, Hecke oder Sichtschutz. Das Goldglöckchen ist vielseitig verwendbar. Es eignet sich auch ausgezeichnet als Schnittblume. Als leuchten-gelber Strauß zu Ostern oder geschnitten am Barbaratag (04. 12.) blüht sie zu Weihnachten und zaubert schon im Winter Frühlingsstimmung ins Haus.

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