Himbeeren

Himbeeren an der Pflanze © Oleg Elena Tovkach - shutterstock.com

Himbeeren (Rubus idaeus) gehören zur Familie der Rosengewächse. Früher war sie auch als Grollbeere, Hexenschmierbeere, Katzenbeere, Hohlbeere, Mutterbeere, Runzelbeere oder Madebeere bekannt. Schon im Mittelalter wurde sie, durch ihren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, als Nahrungs- und Heilpflanze genutzt. Die durchschnittliche Wuchshöhe beträgt 1,50 bis 2,50 Meter, in die Breite kann sie sich, je nach Beschnitt, sehr stark ausweiten.

Die Himbeere

Sie gehört zu den beliebtesten und auch leckersten Früchten in unseren Gärten. Vor allem weil sie keine besonders aufwändige Pflege benötigen und der Anbau relativ einfach gelingt, sind Himbeersträucher in vielen Gärten zu finden.

Aufgrund des starken Wachstums der Sträucher und der damit verbundenen Arbeit verzichten jedoch auch viele, trotz der vielen Vorteile, auf das Pflanzen der Himbeeren.

Im Laufe der Zeit wurden aber auch Arten gezüchtet, die nicht so schnell wachsen und sich weniger stark ausbreiten. Diese Himbeersträucher eignen sich so auch für kleinere Gärten, machen deutlich weniger Arbeit und haben einen höheren Ertrag, da die Kraft nicht in das Wachstum sondern in die Früchte geht.

Himbeeren können bis zu 8 Jahre geerntet werden, was bei Wildgewächsen nicht immer der Fall ist. Es ist zudem empfehlenswert verschiedene Himbeersorten anzupflanzen. Durch verschiedene Reifezeiten kann man Himbeeren so bis kurz vor dem Winter ernten.

Allgemein unterscheidet man zwischen:

  • Sommerhimbeeren, die einmal im Sommer tragen,
  • Herbsthimbeeren, die sehr spät reifen und überwiegend Madenfrei sind,
  • und „two-Timer-Himbeeren„, die 2 mal in der Saison tragen können.

Himbeer Sorten

Im Handel gibt es verschiedenste Himbeersorten, aus denen sich der Hobbygärtner die passenden aussuchen kann.
Wie schon erwähnt, ist es Sinnvoll unterschiedliche Sorten anzupflanzen, um über einen längeren Zeitraum Himbeeren ernten zu können. Zwingend ist es jedoch nicht. Himbeeren gehören zu den sogenannten Selbstbefruchtern und benötigen keine weiteren Pflanzen um die Blüten zu befruchten und Früchte zu tragen. Es sollte jedoch bei dem Kauf der Sorten darauf geachtet werden, dass sie möglichst resistent gegen z.B. Pilze sind.

Beliebte Himbeer Sorten

  • Sommerhimbeeren: Sanibell, Malling Promise, Glen Ample, Malling Exploit
  • Herbstsorten: Autumn Best, Zefa, Polka, Schönemann, Heritage
  • Two-Timer-Himbeeren: Rutrago, Meeker, Rumiloba

Himbeeren sind gesund

Himbeeren schmecken nicht nur sehr gut, sondern sind auch äußerst gesund. Sie schützen die Körperzellen (u.a. mit Antioxidantien), beugen Krebs, Diabetes und Herzkrankheiten vor und sind auch noch gut für die Haut.

Himbeeren liefern viele Ballaststoffe, Vitamine (viel Vitamin C), Mineralstoffe, Folsäure und Kalium und dazu überraschend wenig Fruchtzucker.
Neue Studien legen sogar nahe, dass die in den Beeren enthaltenen Antioxidantien einige Krebsarten verhindern und einige Krebszellen sogar zerstören können.

Himbeeren zum Beispiel auch als Marmelade sind also die wohl leckerste Medizin der Welt.

Der richtige Standort für die Himbeeren

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Himbeersorten, die im Sommer fruchten, benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, um ideal wachsen zu können. Idealerweise ist dieser etwas windgeschützt, um ein Abknicken der Äste zu vermeiden.
Herbsthimbeeren mögen hingegen einen komplett sonnigen Standort.

An den Boden haben die Himbeeren nicht zu viele Ansprüche. Idealerweise ist er locker, feucht und enthält Humus. Staunässe mögen die Himbeeren gar nicht. Ein etwas erhöhter Platz im Garten ist für die Sträucher am besten. Der Boden sollte idealerweise einen pH-Wert von ungefähr 5 – 6,5 haben.

Die Pflanzfläche vorbereiten

Bevor die Himbeere gepflanzt wird, sollte die jeweilige Fläche auf die Bedürfnisse der Beere vorbereitet werden. Wie bereits erwähnt lieben die Pflanzen einen lockeren Boden. Das bedeutet, dass eventuell vorhandene Bodenverdichtungen möglichst entfernt werden sollten. Diese können sonst ein störender Faktor bei der Wasserversorgung der Wurzeln sein. Ausserdem kann durch sie schnell ein Nässestau entstehen. Dieser ist gerade bei Pflanzen wie der Himbeere, die einen schnellen Wurzelwuchs haben, eine Gefahr und sollte auf jeden Fall vermieden werden.
Idealerweise sollte der Boden für die Himbeeren schon bei der Vorbereitung so tief aufgelockert werden, dass diese Verdichtungen durchbrochen werden. Die Anpflanzung der Himbeere auf einem sogenannten Hügelbeet ist ideal, da hier die Erde aufgefüllt und dabei aufgelockert werden kann.

Himbeeren pflanzen

Himbeersträucher können in unterschiedlichen Anbausystemen gepflanzt werden. Wird das sogenannte Reihensystem verwendet, sollte ein Reihenabstand von 1,25 Metern nicht unterschritten werden. Das V-System hingegen benötigt ungefähr 1,50 Meter Abstand zwischen den Reihen. Die einzelnen Pflanzen sollten in beiden Systemen einen ungefähren Abstand von einem halben Meter zu der nächsten haben. Es ist wichtig diesen einzuhalten, damit die Himbeeren ausreichend Luft und Licht erhalten, welche wichtig für das Wachstum sind. Zudem kann durch einen nicht zu knappen Abstand das Entstehen von Verdichtungen verhindert werden, wenn die Erde begangen wird. Diese können dafür sorgen, dass die Wurzeln der Pflanzen erkranken, worauf jedoch noch später eingegangen wird.

Sollen Himbeersträucher in einem Kleingarten oder Ziergarten angebaut werden, ist das V-System die etwas bessere Variante. Die meisten Himbeersträucher sollten idealerweise im Herbst oder im Frühjahr eingesetzt werden. Werden sie jedoch zu früh eingesetzt, kann es passieren, dass die Ernte deutlich geringer ausfällt, daher ist der Herbst als perfekter Pflanzmonat für die Himbeeren zu empfehlen. Bevor die eigentliche Pflanzung stattfindet, sollten die einzelnen Wurzelballen ungefähr 10 bis 15 Minuten gewässert werden. Damit sich die Wurzeln der Himbeere von Anfang an gut entwickeln können, sollte vor dem Setzen etwas Kompost oder auch Torf in das vorgesehene Pflanzloch gegeben werden. Nun werden die Pflanzen eingesetzt bis zu einer Tiefe in der die Knospen an ihren Wurzelballen ungefähr 5 – 6cm mit Erde abgedeckt sind.

Die Himbeere unterstützen

Die Himbeerpflanzen wachsen relativ schnell, wodurch auch ein gewisses Gewicht entsteht. Wie schon beschrieben, sollte daher ein windgeschützter Platz gewählt werden. Zudem kann ein unterstützendes Gerüst gebaut werden. Neben dem Kauf eines fertigen Gerüstes aus dem Gartencenter besteht die Möglichkeit, dieses selber zu bauen. Hierfür werden lediglich drei Drähte benötigt, welche auf unterschiedliche Höhen aufgehangen werden (50cm, 1 Meter und 1,50 Meter). Die einzelnen Himbeer Ranken können an den Drähten problemlos befestigt werden und haben hierdurch deutlich mehr Halt. Zudem können auf diesem Weg die Beeren schneller und einfacher geerntet werden.

Himbeeren Pflegen

  • Mulchen:

    Da es sich bei Himbeerpflanzen um solche handelt, die flache Wurzeln entwickeln, sollte in regelmäßigen Abständen gemulcht werden. Das bedeutet, dass eine Schicht natürlicher Materialien auf die Erde aufgebracht wird. Geeignet sind für diese Zwecke vor allem normale Gartenabfälle wie zum Beispiel Rindenmulch, Rasenschnitt, Laub, Stroh, reifer Kompost oder auch gehäckselter Strauchschnitt. Das Mulchen bewirkt, dass sich kein Unkraut bildet und ein eventueller Feuchtigkeitsverlust verhindert wird. So sollte der Boden nicht zu tief geharkt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die flachen Wurzeln der Pflanzen beschädigt werden könnten.

  • Düngen:

    Um die Pflanzen zu düngen eignet sich vor allem natürlich belassener Kompost. Aber auch zu kaufende Mineraldünger mit einem Magnesiumanteil, jedoch ohne Cloridanteil, können genutzt werden, um die Himbeerpflanze mit wichtigen Mineralien zu versorgen. Zudem können im Fachhandel auch spezielle Beerendünger erworben werden.

  • Schnitt:

    Es wird gesagt, dass die Sorten, die früh tragen, ihre Früchte vor allem an dem zweijährigen Holz ausbilden. Einfach gesagt bedeutet dies, dass ein Ast der Pflanze erst Früchte im zweiten Jahr nach der Pflanzung ausbilden kann. Soll eine Himbeerpflanze zurückgeschnitten werden, sollte daher nur eine Rute gekürzt werden, die in dem jeweiligen Jahr schon Früchte getragen hat. Die frischen Ruten werden also so belassen, wie sie sind. Triebe die hingegen schräg wachsen, können ganz entfernt werden. So sollten pro Himbeerpflanze nicht mehr als fünf einzelne Ruten stehen gelassen werden. So wird verhindert, dass die Pflanze sich zu weit ausbreitet und eine bessere Belüftung gewährleistet wird. Diese Belüftung bewirkt, dass sich auf den Blättern weniger Feuchtigkeit sammelt. Wurden spät tragende Himbeersorten verwendet, können die Ruten nach dem Tragen der Früchte bis zum Boden beschnitten werden. Wie schon kurz erwähnt, ist es sinnvoll unterschiedliche Himbeersorten anzupflanzen. Diese sollten jedoch so gepflanzt werden, dass schnell zu erkennen ist, um welche Sorte es sich handelt. So können die einzelnen Pflanzen einfacher und effektiver beschnitten werden.

Himbeeren Vermehren

Himbeerpflanzen können sich über die Wurzelausläufer, durch die Absenkung oder auch über ihre Samen vermehrt werden. Ersteres ist sicherlich die einfachste Art, da der Gärtner nicht viel dabei tun muss. Es wird gesagt, dass die Pflanzen sich auf diese Weise so schnell vermehren, dass man schauen muss, dass sie nicht zu viel Platz im Garten einnehmen.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Eine Krankheit, die sehr häufig bei Himbeerpflanzen zu sehen ist, ist die sogenannte Rote Wurzelfäule. Zu erkennen ist diese daran, wenn die Pflanze keine neuen Ruten bildet. Dies kann weitreichende Folgen haben, sodass in der folgenden Erntezeit ein Ausfall eintreten kann, im schlimmsten Fall kann die ganze Pflanze absterben. Um die Erkrankung zu verhindern, sollte die schon mehrfach erwähnte Verdichtung des Bodens und auch eine Staunässe verhindert werden.

Auch die sogenannten Rutenkrankheiten sind relativ häufig zu beobachten. Ist eine Pflanze befallen, sind zumeist blaue bis violette Flecken, die sich immer weiter verbreiten, an ihr zu erkennen. Dies hat zur Folge, dass keine Beeren mehr entwickelt werden und somit auch hier die Ernte weitestgehend ausbleibt. Um dies zu vermeiden, sollten bei dem Beschneiden der Pflanze nach der Ernte nicht mehr als fünf Ruten stehen gelassen werden. Im Handel können diverse Sorten erworben werden, die widerstandsfähiger gegen diverse Erkrankungen sind, diese sollten bevorzugt gekauft werden.
Mangelt es der Pflanze an Magnesium, sind zumeist vergilbte Blätter zu sehen. Ist dies der Fall, sollte Kieserit oder der oben beschriebene Dünger mit Magnesiumanteil eingesetzt werden.

Auch einige Schädlinge können die Pflanzen befallen, wie zum Beispiel Blauläuse oder auch Spinnmilben. Des Weiteren können häufig auch sogenannte Pflanzensaft saugende Gallmilben gefunden werden, die bestimmte Verformungen an der Pflanze verursachen können.

Der Himbeerkäfer

Einen Schädling kennen die meisten Hobbygärtner ebenfalls nur zu gut, den sogenannten Himbeerkäfer. Dieser ist einer der stärksten Schädlinge der Himbeere, aber auch anderer Früchte wie Zum Beispiel der Brombeere, Pflaume, Birne, dem Apfel und der Kirsche. Es gibt drei Maßnahmen, die getroffen werden können, um den Käfer zu vertreiben, beziehungsweise um zu verhindern, dass er sich niederlässt. Zunächst kann eine dunkle (schwarze oder dunkelbraune) Folie über den Boden gespannt werden, wahlweise kann auch Gartenvlies verwendet werden. Sobald die Larven des Käfers nun herunterfallen, können sie nicht auf die Erde gelangen und sich eingraben. Sind die Käfer schon bereits auf der Pflanze vorhanden, kann versucht werden sie vorsichtig abzuschütteln. Die letzte Möglichkeit, die ergriffen werden sollte, wenn die Pflanze von dem Himbeerkäfer befallen ist, ist das Spritzen von Gift. Da dies jedoch sowohl Menschen als auch Tieren schaden kann, sollte dieser Schritt gut überlegt werden. Zudem sind dann die Früchte nicht mehr genießbar, wenn sie mit dem Gift in Kontakt gekommen sind.

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