Phalaenopsis

Eine sehr hübsche Gattung der Orchideen ist die Phalaenopsis, welche eine ganze Reihe an exotischen Arten angehören. Abgeleitet wird dieser Name aus dem Griechischen, den Wörtern „phalaina“, was zu Deutsch „Nachtfalter“ bedeutet, sowie dem Wort „opsis“, also „Anblick“. So schön wie ein Nachtfalter, würde man im Deutschen sagen, denn an diesen erinnern die Blütenblätter dieser Gattung, daher auch die Bezeichnung Nachtfalter-Orchidee, im deutschen Sprachraum. Sie wird aber auch Malaienblume genannt, was in machen Ohren noch viel schöner klingt.

Was sind die Eigenschaften dieser Art?

Diese Pflanze ist in der Regel eine Zierpflanze und sehr beliebt und man kennt sie nicht nur unter Züchtern. Viele Orchideen-Freunde, die von dieser wundervollen Schöpfung gelesen haben, möchten sie besitzen. Das ist auch nicht schwierig, denn sie werden Millionenfach angeboten, man bekommt sie überall in Hülle und Fülle, in jedem Gartenmarkt, in jedem Blumenladen, sogar bei Obi oder zeitweisen im Aldi. Sie sind sehr blühstark und für Orchideen relativ einfach zu pflegen. Aber es gibt auch Exoten, seltene Züchtungen, Preisgewinner, welche die Orchideen, auch die Jungpflanze, kaufen und sammeln. Ein Hobby welches Auge und Herz erfreut. Denn was hat die Flora denn schöneres hervor gebracht als diese wunderschönen und zarten Orchideen?

Die Phalaenopsis – Gattung wurde erstmals ca. 1704 erwähnt. Mit den Kreuzungen begann man 1886 in Chelsea, Großbritannien. Diese Gattung stammt aus Südost-Asien und wurde wahrscheinlich von Entdeckern, bei Expeditionen in den dortigen Regenwäldern, per Schiff nach Europa gebracht.

Alle Arten dieser Gattung zeichnen sich durch einen speziellen Wuchs aus, nämlich durch einen durchgehenden Stil, der seitlich verzweigt, ähnlich wie eine Tanne, nur viel schöner. Sie treten in der Natur an Stämmen oder dem Geäst von Bäumen auf, aber manche Arten finden sich auch auf einem bemoosten Felsen. Sie benötigen also keine Erde. Die Blätter, der einzelnen Arten, unterscheiden sich in der Form oft deutlich, es sind aber nie mehr, als zwei bis sechs zweizeilige. Sie können, bei einer ausgewachsenen Pflanze, 10 bis 100 cm. Länge erreichen. Ebenfalls können die Blätter sehr dick sein und sich wie Leder anfühlen. Auch farblich unterschieden sich die Blätter von Art zu Art in der Intensität der Grünfärbung, manche haben sogar Blätter, welche silber gefleckt sind. Pro Saison wachsen nur ganz wenige Blätter nach, manchmal ein Blatt, manchmal auch zwei, die Blätter am anderen Ende, also unten, sterben und fallen ab.

Die Blüten erwachsen der Seite des Sprosses, aber auch zwischen den Blättern und zwar in alle Richtungen. Manche hängen, mache stehen, manche schlagen einen Bogen. Einige Arten behalten ihre Blüten über Jahre, viele blühen jährlich, nicht selten auch mehrmals im Jahr. Auch die Blüten haben die unterschiedlichsten Größen. Es können nur wenige cm. sein. Es kann aber auch eine Blüte entstehen, die einen ganzen Meter lang ist! Es ist auch nicht so, dass bei allen Arten immer wieder neue Blütensprossen ausgebildet werden, manche blühen einfach im Zyklus immer wieder und wieder nach.

Wie vermehren sich diese Orchideen?

Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch Samen, aber auch indem Pflanzenteile zu neuen Pflanzen heranwachsen, letzterer Vorgang wird vor allem in der Zucht verwendet, aber geschieht auch in der Natur. Die Pflanze klont sich selbst. In der Fachsprache nennt man dies Kindelbildung. Der Vorgang der Bestäubung ist sehr filigran. Eine Biene beispielsweise, landet auf einer Orchidee um dessen Nektar habhaft zu werden. Wenn sie versucht wieder heraus zu kriechen, bricht eine Schutzkappe in der Blüte ab und befördert die Pollen an den Rücken der Biene. Fliegt die Biene in die nächste Blüte, streift sie die Pollen wieder ab. Auch interessant ist, dass das ein oder andere Insekt glaubt, dass die Orchidee ein Weibchen sei und beginnt damit sie liebevoll zu begatten. So oder so, der Samen kann ausgebildet werden.

Bei einigen Arten sterben die Blütenblätter übrigens nicht ab, sondern ziehen sich zurück und werden grün, bis der Samen reif ist. Man vermutet, dass das Grün der Blütenblätter die Photosynthese der Pflanze verstärkt, was der Reifung des Samens zugute kommt.

Wo findet man die Gattung der Phalaenopsis in der freien Natur?

Man findet diese Gattung in Naturformen in der Regel meistens auf den Philippinen und den Inseln von Indonesien, vom Bhutan bis hin zum nördlichen Teil von Australien. Dort ist es Tag und des Nachts brüllend heiß und die Luftfeuchtigkeit ist greifbar. Um so erstaunlicher ist es, dass wir sie in unserer Küche halten können. Es ist auch nicht so, dass die Planzen in der Natur nur dort gedeihen, wo es heiß und schwül ist, auch in Wintermonaten mancher Regionen überlebt die Pflanze bei 5 Grad Celsius. Frost, ist allerdings tödlich. Auch stehen sie selten in direktem Sonnenlicht, sondern verstecken sich im Schatten unter Bäumen oder anderem Gewächs.

Wer züchtet diese Gattung?

Spezielle Orchideen-Züchtungen werden in Europa hauptsächlich von kleinen Betrieben in Deutschland gezüchtet. Spezielle Züchtungen sind besonders bei Sammlern sehr beliebt, leider gibt es sie selten und sind auch nicht billig. Allerdings gibt es auch Züchtungen die auf Robustheit gezüchtet werden. Das sind allerdings nicht unbedingt die filigransten und schönsten Pflanzen. Solche Pflanzen werde hauptsächlich in Holland gezüchtet.

Weltweit sind die größten Produzenten Indonesien und Taiwan, dort herrschen natürlich auch ganz andere klimatische Bedingungen, was die Klimatisierungskosten, mit welchen sich europäische Züchter befassen müssen, minimiert. Natürlich sind auch die Mitarbeiter dort günstiger, welche sich um die Pflege und um das Umtopfen der Pflanzen kümmern.

Wie steht es um die Zukunft dieser Gattung?

Leider ist es so, dass durch die Brandrodungen der Tropen, sowie der Abholzung, der Lebensraum dieser Gattung in freier Natur immer mehr beschnitten wird. Man kann nur schätzen, wieviele Arten schon durch diesen Raubbau an der der Natur ausgestorben sind. Es gibt leider auch keine verlässlichen Zahlen über die Population diese Gattung, weil es zu viele Arten gibt und man nicht den ganzen Urwald nach den seltenen Pflanzen absuchen kann. Natürlich werden die Planzen auch einfach dem Wald entnommen und verkauft. Der Handel mit der Gattung ist übrigens durch das Washingtoner Artenschutz-Abkommen geschützt, was nicht viel nützt, wenn man deren natürlichen Lebensraum vernichtet.

Informieren Sie sich auch über das Thema Doritaenopsis oder Violacea, auch sehr filigrane und hübsche Pflanzen, die in keinem blumenliebenden Haushalt fehlen sollten.

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