Ziergräser

Chinaschilf, Pfeifengras oder Rutenhirse

die Rede ist von dekorativen Gartengräsern, die es in faszinierender, abwechslungsreicher Farbgebung gibt: von hell- bis dunkelgrün, in aparten Gelbtönen, Blau- und Türkisschattierungen und sogar blutrot gefärbt. Ab dem Frühjahr treiben sie aus zu neuem Grün, im Sommer erfreuen ihre variantenreichen Ähren und Blütenrispen das Auge. Den Winter über bezaubern sie mit einer glitzernden Schicht aus Raureif oder einem Häubchen aus Schneeflocken – gut geschützt unter ihrem eigenen Laub. Bei vielen Garten-Ziergräsern gibt es zahlreiche Unterarten, und viele renommierten Züchter haben eigene Sorten entwickelt.

Für jeden Standort die passenden Ziergräser

Ideal ist, dass es auch bezüglich Standortvorlieben und Wuchshöhe so viele Varianten gibt, dass es für jede Ecke des Gartens die richtige Ziergras-Sorte gibt – egal ob Schatten, Halbschatten oder pralle Sonne. Hier eine kleine Auswahl dekorativer und pflegeleichter Ziergras-Sorten, die in unseren Breitengraden mühelos gedeihen:

Niedrige Gräser für sonnige Standorte

Zittergras – Briza media ‚Limouzi‘

bis 50 cm hoch, blüht Juni bis Juli, zarte gelbe Blüten in Herzform, gut für sandigen, eher mageren und trockenen Boden

Pilzkopfsegge – Carex caryophyllea ‚The Beatles‘

bis 20 cm hoch, blüht April bis Mai, unscheinbare grüne Blüten, wintergrün, mag trockenen, kalkarmen Boden, verträgt auch Halbschatten

Japanisches Blutgras – Imperata cylindrica ‚Red Baron‘

bis 40 cm hoch, vor allem im Sommer intensive faszinierende Rotfärbung des Laubes im oberen Bereich, braucht durchlässigen, frischen Boden, bei Frost abdecken

Blaues Schillergras – Koeleria glauca

Wuchshöhe 15 bis 25 cm, blüht Juni bis Juli, schmucke Blütenähren, die blaugrünen Halme behalten im Winter ihre Farbe, mag sandigen, steinigen nicht zu nährstoffreichen, kalkfreien Boden

Kalk-Blaugras – Sesleria Albicans

bis 25 cm hoch, blüht April bis Mai, längliche blauviolette Blütenrispen, grüne bis graugrüne Blattspreiten mit weißlichem Mittelnerv, wintergrün, ideal für kalkigen, trockenen Boden

Moor-Pfeifengras – Molinia caerulea ‚Moorhexe‘

40 bis 60 cm hoch, blüht August bis Oktober, fast schwarze Blütenrispen, goldgelbe Herbstfärbung, frischer, feuchter, magerem, kalkarmer humusreicher Boden, Moorboden

Kleines Chinaschilf – Miscanthus sinensis ‚Gnom‘

60 bis 80 cm hoch, blüht August bis Oktober, hellbraun und zierlich, keine besonderen Bodenansprüche, auch Halbschatten

Grünes Kopfgras – Sesleria heuffeliana

70 cm hoch, blüht April bis Juni, tiefschwarze rispenartige Blüten, kleine nicht essbare Früchte (Karyopse), wintergrün, wächst auf jedem frischen Boden

Mittelhohe und hohe Gräser für sonnige Standorte

Pfeifengräser – Molinia

Pfeifengräser wurden früher tatsächlich zum Reinigen von Pfeifen eingesetzt. Ihr botanischer Name geht auf Juan Molina zurück, einem chilenischen Botaniker aus dem 18./19. Jahrhundert.
Alle Molinia-Arten sind unkomplizierte Pflanzen, die feuchte Standorte lieben. Die blaugrauen Blätter der meisten Arten färben sich im Herbst zu gelb, gelbbraun oder rotbraunen Tönen. Bei diesen sommergrünen Ziergräsern zieht sich das Gras im Spätherbst in den Wurzelbereich zurück, dabei trocknen die oberirdischen Teile und die Herbstfärbung setzt ein.
Bekannte Sorten sind zum Beispiel Hohes Pfeifengras – Molinia arundinacea ‚Sky Racer‘ (60 bis 250 cm, blüht braungelb Juli bis Oktober, ab September faszinierende leuchtend gelbe Herbstfärbung), Blaues Pfeifengras – Molinia caerulea (blaue bis violette Blüten, seltener grün gefärbt), Flamingo-Chinaschilf – Miscanthus sinensis ‚Flamingo‘ (bis 150 cm hoch, Blütenhöhe bis 200 cm, rosafarbene Blütenstände, rosarote Herbst färbung).

Feinhalm-Chinaschilf, Eulaliagras – Miscanthus sinensis ‚Gracillimus‘

Wuchshöhe 140 bis 160 cm, blüht August bis Oktober, aber selten, fedrige, silbrig-weiße Blütenrispen, Blätter färben sich im Herbst bronzefarben, mag ausrechend feuchten Boden, sommergrün, winterhart

Gelb gepunktetes Chinaschilf Miscanthus sinensis ‚Pünktchen‘

Wuchshöhe bis 250 cm, Blätter mit attraktiven gelben Querstreifen oder Punkten, blüht ab September, rötliche Blütenrispen, ausreichend feuchter Boden

Garten-Reitgras – Calamagrostis acutiflora ‚Karl Foerster‘

100 bis 150 cm hoch, blüht Juni bis August, zunächst als weitgefächerte Rispe, dann schmale gelbe Ähre, mag trockenen oder etwas feuchten Boden

Rutenhirse – Panicum virgatum

Wird je nach Sorte 60 bis 200 cm hoch, blüht Juli bis Oktober, Blütenrispe in violett, rot, braun oder blaugrün, schöne Herbstfärbung in rot, orange oder gelb. , brauch frischen durchlässigen Boden, winterhart. Schöne Sorten sind zum Beispiel Bambushirse (Panicum clandestinum, 100 cm hoch), ‚Cloud Nine‘ (200 cm hoch), ‚Hänse Herms‘ mit roter Herbstfärbung oder ‚Shenandoah‘ mit tief roter Herbstfarbe.

Pampasgras – Cortaderia selloana

Wird einschließlich Blüten bis 300 cm hoch, blüht Juli bis November, dichte lange Wedel in Weiß oder Rosa, mag trockenen, frischen oder sandig-kiesigen Boden, wintergrün, winterhart, gedeiht auch im Halbschatten

Ziergras für schattige Standorte und Halbschatten

Berg-Reitgras – Calamagrostis varia

Wuchshöhe 80 bis 100 cm, blüht Juli bis September, gelbgrüne Ährenrispen, sehr anpassungsfähig, wächst in trockenem und feuchtem Boden

Plattährengras – Chasmanthium latifolium

80 bis 100 cm hoch, aparte Blüten, die flachen Ähren sind beim Aufblühen rosa, dann kupfrig getönt, liebt humosen, recht nährstoffreichen Boden

Schatten-Segge – Carex umbrosa

10 bis 20 cm hoch, blüht April bis Mai, rotbraune Blüten, mag kalkarmen, lehmigen, humusreichen Boden

Wald-Marbel – Luzula sylvatica ‚Tauernpass‘

20 bis 30 cm hoch, blüht Mai bis Juni, bräunliche Blütenrispen, breite Blätter mit markanter Struktur, mag feuchten, etwas sauren Boden, wintergrün

Japansegge – Carex morrowii

30 bis 40 cm hoch, blüht Mai bis Juli, unscheinbare braune Ähren, Blätter sehr dekorativ, schöne Sorten wie ‚Aureovariegata‘ ( goldgelber Blattrand), ‚Icedance‘ (weißgelber Blattrand), ‚Irish Green‘, ‚Variegata‘ (weißer Blattrand), liebt humosen, frisch-feuchten Boden, wintergrün, winterhart, auch als Topfpflanze geeignet

Pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Ziergras ist im Frühjahr – so kannst Du Dich im Herbst schon über attraktive Blüten und dekorative Ähren freuen. Ziergras kannst Du als einzelnen Blickfang pflanzen oder in kleinen hübschen Gruppen zusammensetzen, auch harmonisch kombiniert mit anderen Blumen und Sträuchern. Kleine Gräser wirken schöner, wenn Du sie in Gruppen pflanzt. Ziergräser faszinieren auch als Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse, manche hohe Arten eignen sich sogar als schmucker Sichtschutz.

Pflegen und Düngen

Die Devise beim Gießen lautet: mäßig, aber regelmäßig. Ziergräser vertragen keine Staunässe. Besonders zur Blütezeit benötigen Deine Gräser regelmäßig Wasser, damit die Blüten nicht ausfallen. Damit sie gleichmäßig wachsen, benötigen Gräser ausreichend Nährstoffe wie Stickstoff und Silizium. Etwa alle 3 Monate kannst Du Dein Ziergras mit einem entsprechenden Langzeit-Dünger aus dem Fachhandel verwöhnen.

Schnitt

Im Winter behalten Ziergräser ihre braunen Blätter und Halme zum Schutz gegen den Frost, danach ist eine „Verjüngungskur“ fällig. Fast alle Gräser können auf 10 bis 15 Zentimeter gestutzt werden. Ausnahmen sind Pfeifengras und Blaustrahlhafer. Bei Molinia fallen die Halme oft bei den ersten Winterstürmen um und können dann abgeschnitten werden. Beim Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) überstehen die meisten Blätter den Winter in Blaugrau, lediglich abgestorbene, braune Blätter können entfernt oder ausgekämmt werden. Immergrüne Schattengräser, wie viele Seggen-Arten oder die Waldmarbel (Luzula sylvatica) sollten gar nicht geschnitten werden.
Düngen
Damit sie gleichmäßig wachsen, benötigen die dekorativen Gräser ausreichend Nährstoffe wie Stickstoff und Silizium. Für die artgerechte Versorgung empfiehlt sich ein entsprechender Langzeit-Dünger aus dem Fachhandel, maximal alle 3 Monate Düngen reicht dabei vollkommen aus.

Überwintern

Die meisten Gräser sind winterhart. Nur bei Chinaschilf oder Pampasgras musst Du ein wenig aufpassen. Pampasgras sollte in der Mitte nicht nass werden, dazu kannst Du einfach die Grashalme bündeln und oben zusammenknoten. Bei besonders tiefen Temperaturen kannst Du auch Laub rund um das Ziergras verteilen. Chinaschilf mag weder Schnee noch Wind und sollte abgestützt bzw. zusammengebunden werden.

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