Der Miniteich – ein Teich für die kleinste Ecke

Ein Miniteich im Garten © Gurov Vladimir - shutterstock.com

Der Aufbau eines Minigewässers

Für den Miniteich ist selbst auf dem kleinsten Balkon platz. Um einen Miniteich anzulegen brauchst du als erstes ein wasserdichtes Gefäß. Dafür sind am besten Weinfässer, Tongefäße, eine Zinkwanne oder Kunststoffwanne, oder ähnliches geeignet. Meistens hast du so etwas schon zu Hause, wenn nicht, bekommst du solche Gefäße im Baumarkt oder auch in ganz normalen Märkten. Ein Weinfass bekommst du auch beim Weinbauern in deiner Nähe. Ansonsten brauchst du Vlies, Teicherde, Kies, Pflanzenkörbe, Wasserpflanzen nach eigenem Geschmack, wenn du möchtest etwas Deko, vielleicht ein kleiner Brunnen und eine Wasserpumpe für die Qualität des Wassers und natürlich Wasser.Für das Minigewässer brauchst du nicht viel Material und ist gegenüber den anderen bekannten Gartenteichvarianten die Günstigste. Für die anderen Gartenteicharten brauchst du meistens viel mehr Platz und Material. Außerdem Miniteich gibt es noch den normalen Gartenteich, der entweder ausgehoben und mit Vlies ausgelegt werden muss. Die selbe Variante gibt es auch nur mit künstlich vorgeformter Wanne, als ein Fertigteich oder einen Hochteich. Hochteiche bestehen aus zwei Becken, einem normalen Teich und einem etwas höher gelegenem, kleinen Tümpel.

Der Standort

Erst einmal wählst du dir den richtigen Standort für das kleine Becken. Es sollte etwas geschützt stehen, damit es auch im Winter keine Probleme wegen des Wassers gibt, damit der Behälter heil bleibt. Stelle den Behälter gerade im Sommer nicht in die pralle Sonne, sonst könnten sehr schnell Algen überhand nehmen, das Wasser in der hitze umkippen und im schlimmsten Fall die Pflanzen eingehen. Das Wasser muss normal nicht erneuert werden. Wenn durch Verdunstung der Wasserstand fällt, einfach mit Wasser auffüllen. Andernfalls ist das Gefäß irgendwann durch die Verdunstung leer.

Hast du den Standort gewählt, kannst du die zusammen gesuchten und gekauften Sachen holen, um mit dem Bau des kleinen Biotops zu beginnen.

Der Aufbau

Als erstes stellst du das Gefäß an den gewünschten Ort, in die gewünschte Ecke. Prüfe das Gefäß, ob es dicht ist. Anschließend kannst du anfangen, das Gefäß mit dem Vlies auszulegen. Danach stellst du die Pflanzenkörbe bereit um diese mit den gewählten Teichpflanzen und Sumpfpflanzen zu besetzen.

Bevor du die Pflanzenerde in die Körbe gibst, solltest du sie mit Vlies auslegen, damit die Erde nicht durch das Wasser herausgespült wird. Jetzt kannst du die Pflanzen einsetzen und mit Steinen beschweren, damit sie nicht wieder an die Oberfläche treiben. Die Steine solltest du vorher etwas reinigen, damit das Wasser nicht verschmutzt wird. Zum Abschluss kannst du kleine Kieselsteine verwenden. Jetzt fülle den Behälter langsam mit Wasser. In jedem Fall langsam füllen, damit die Pflanzen nicht kaputt gehen.

Geeignete Teich-, Wasser- und Sumpfpflanzen

Besonders gut eignen Sich im Flachwasser wachsende Sumpfpflanzen.

Beispiele

  • Sumpfdotterblume
  • Blutweiderich
  • Sumpfgladiolen
  • Sumpflilien
  • Miniseerosen
  • Wasserlinsen
  • Gräser
  • Stauden

Achte darauf, dass die Pflanzen die du kaufst, nicht wuchern, sonst ist der Teich schnell zu gewachsen. Nimmst du Seerosen, muss der Teich etwas tiefer sein. Hierfür sollte das Gefäß mindestens 40 Liter fassen und 0,8 m tief sein, damit die Seerose gut über den Winter kommt. Schwimmpflanzen brauchen keine besonderen Bedingungen, denn sie schwimmen nur auf dem Wasser.

Da Seerosen genau wie Beetrosen Starkzehrer sind, benötigen Seerosen alle 3 Jahre Dünger für Wasserpflanzen. Alle anderen brauchen keinen Dünger.

Manchmal müssen Pflanzen erneuert werden, da sie nur einjährig sind, aber die meisten halten sehr lange. Mit den Pflanzen hast du das ganze Jahr über etwas zu sehen, denn die ersten beginnen im Frühjahr zu blühen und im Herbst hören die letzten auf zu blühen. Im Winter blüht es nicht, aber die Gräser und Lilienblätter bleiben auch dort grün.

Deko für das Minigewässer

Manche mögen es bewegter als andere. Bei entsprechender Größe kannst du hier im Behältnis eventuell ein Wasserspiel oder ein Springbrunnen durch eine Teichpumpe betrieben.
Nur solltest du in diesem Fall bei der Bepflanzung auf Seerosen oder Pflanzen, die kein bewegtes Wasser mögen, verzichten.

Das kleine Gewässer als Biotop

In der Gartengestaltung sollte ein solches Gewässer, als Biotop für seltene Arten, nicht fehlen.

Bei näherer Betrachtung, entdecktst du immer mehr Neuankömmlinge. Libellen die einen Ablageplatz für ihre Eier suchen, fliegen in allen Größen und Farben um den kleinen Tümpel. Seltene Schmetterlinge und Falter nehmen die Blüten der Wasserpflanzen als neues Nahrungsangebot. Durch Insekten, die durch das Wasser angelockt werden kommen auch Kröten und Echsen, die diese auch wieder als neues Nahrungsangebot sehen.

Schnecken fühlen sich in der Nähe von Wasser und Feuchtigkeit auch immer wohl. Diese locken dann wiederum Tiere an die Schnecken fressen. Hast du dann noch Hecken und Laubgehölz in deinem Garten, wirst du auch bald den Igel begrüßen können. Das Dickicht braucht er, um im Sommer sicher seine Jungen zur Welt bringen zu können. Das Laub braucht er im Herbst um dort seinen Winterschlaf machen zu können.

Auch andere Tiere werden sich im Sommer an dem Wasser laben. Je nach Lage des Gartens werden vielleicht sogar Eichhörnchen und seltene Vogelarten, wie die Bachstelze, Meisen, Finken, Rotkehlchen, Rotschwanz, Gimpel, Amsel und viele andere kommen. Vögel werden sich dann, an einer günstigen Stelle baden und das Gewässer als Vogeltränke nutzen.

Wintervorbereitungen

Steht das Gefäß an einem frostgeschützten Ort, dann kann es an Ort und Stelle verbleiben. Ansonsten solltest du es an einen solchen Platz verstellen, damit kein Schaden entsteht.
Pflanzen sollten vor dem Winter noch einmal bearbeitet werden.

Schneide zum Beispiel im Herbst Pflanzen, wie Binzen und manche Gräser noch einmal zurück, damit sie im Frühjahr wieder schön heraus wachsen können. Andere Pflanzen benötigen keine weitere bearbeitungs Maßnahmen. Sie zeigen auch im Winter ihre schönen grünen Blätter.

Von anderen Pflanzen, wie den Seerosen, Lilien und Gladiolen müssen abgestorbene Pflanzenreste entsorgt werden, sonst zerstören sie durch zu viel Nährstoffe im Wasser, die Wasserqualität.

Jetzt ist alles für den Winter vorbereitet und der Frost kann kommen. Es ist durch den Besatz der Pflanzen auch nicht schlimm, wenn das Wasser gefriert. Im Frühjahr stelltst du dann alles wieder an den ausgesuchten Platz, falls du im Winter einen anderen brauchtest. Dann erwachen die meisten Pflanzen zum neuen Leben. Ist im Winter eine Pflanze eingegangen, kannst du dann einfach eine neue zur Ausbesserung kaufen.

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit eurem erholsamen kleinen Gewässer!

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