Knoblauch anpflanzen

Knoblauchzehen auf dem Tisch © meaofoto - shutterstock.com

Knoblauch (Allium sativum) oder in Österreich auch „Vanille des armen Mannes“ genannt, ist ein echter Allrounder! Schon die Ägypter wussten um seine heilende und euphorisierende Wirkung, sie stärkten ihre Pyramidenbauer mit dem aromatischen Lauchgewächs. Vermutlich brachten die Römer ihn von Asien nach Europa. Asiatischer-Knoblauch macht auch heute noch fast 80% des weltweiten Gesamtertrags aus. Allerdings unterscheidet er sich von dem Knoblauch, den wir verwenden und kennen.

Bekannt sind heute zwei Arten, der, uns geläufige Kulturknoblauch, in Fachkreisen auch Allium sativum var. Sativum genannt und den weniger gängigen Schlangenknoblauch oder auch Rockenbolle genannt, die eigentliche Bezeichnung ist hier Allium var. Ophioscordon.

Warum eignet sich Knoblauch zum Anbau im eigenen Garten?

Das beliebte Lauchgewächs veredelt nicht nur allerlei Gerichte, sondern fördert auch die Gesundheit. Es enthält schwefelhaltige Verbindungen, wie Alliin und viele weitere Enzyme, die erst durch das Zerschneiden oder Quetschen mit einer Knoblauchpresse freigesetzt werden und miteinander reagieren. Dadurch wird Allicin gebildet was in den Blutbahnen weiter reagiert. Diese Inhaltsstoffe senken dann die Blutfettwerte und wirken vorbeugend gegen Arteriosklerose, Thrombose und Darmkrebs.

Neben der Tatsache, dass selbst angebauter Knobi nicht nur gesund ist, sondern auch besser schmeckt als der aus dem Supermarkt, gibt es noch ein weiteres Detail, was vor Allem die erfahrenen Gärtner interessieren könnte. Das Lauchgewächs verträgt sich nämlich nicht nur sehr gut mit vielen Beet-Nachbarn, sondern kann auch deren Wachstum begünstigen. So werden beispielsweise Erdbeeren, die in der Nähe gepflanzt werden, größer und geschmacksintensiver. Der strenge Knoblauchgeruch hält Schädlinge außerdem auch von umliegenden Pflanzen fern.

Das Erste, was alle Neueinsteiger im Gemüseanbau über den Knoblauchanbau wissen sollten: Es ist kinderleicht! Die Knoblauchpflanze ist eine Zwiebelpflanze, ihre Knollen sind also extrem frostbeständig. Du wirst im folgenden einige Gartentipps und Tricks finden wie deine Knoblauchernte erfolgreich verläuft!

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Schritt 1: Was muss ich eigentlich einpflanzen und wo bekomme ich es?

Es gibt zwei Varianten, eine Knoblauchpflanze erstmals anzupflanzen.

Brutzwiebeln

Die Brutzwiebeln wachsen aus den Scheindolden einer schon „erwachsenen“ Knoblauchpflanze, sie sind klein, rund und man kann sie einfach abpflücken und einpflanzen. Der Nachteil ist, dass es bis zu zwei Jahren dauern kann bis sich daraus eine essbare Knolle, sowie weitere Zwiebeln zum Ernten gebildet haben.

Einzelne Zehen

In diesem Fall eignet sich der Knoblauch aus dem Supermarkt eher weniger, da dieser meistens aus Anbaugebieten mit wärmerem Klima kommt. Entscheidest du dich für diese Variante, solltest du am besten Bio-Knoblauch aus der Region verwenden. Achte darauf, dass er frisch und gesund aussieht. Die Knolle vor dem Einpflanzen 1-2 Tage trocknen lassen.

Schritt 2: Wann kann ich anpflanzen?

Im Grunde kannst du die Zehen einpflanzen wann du möchtest. Da sie sehr pflegeleicht sind, können sie nur schwer „kaputt“ gehen. Kontrollieren kannst du deinen Ertrag allerdings nur wenn du dich an einen der beiden Zeiträume hältst:

Im Herbst = Winterknoblauch

Zwischen September und Oktober ist die beste Zeit um Knollen/Zehen einzupflanzen. So kannst du schon im darauf folgenden Sommer ernten. Außerdem sind sie durch die ideale Wurzelbildung im Herbst sehr groß und kräftig.

Im Frühling = Sommerknoblauch

Solltest du dich fürs Frühjahr entscheiden, so ist der Zeitraum von Februar bis März die beste Wahl. Allerdings werden die Knollen sowie die Zwiebeln kleiner und die Pflanze wächst insgesamt um einiges langsamer, wodurch du erst im Sommer ernten kannst.

Schritt 3: Wo pflanze ich es ein?

Ganz egal ob auf dem Balkon, in deinem Garten oder sogar auf der Fensterbank, Knoblauch kannst du überall anbauen wo es viel Sonnenlicht gibt und der Boden nicht übermäßig feucht ist.

Er verträgt sich vor allem mit folgenden Beet-Nachbarn:

  • Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Gurken
  • Kartoffeln
  • Rote Rüben
  • Tomaten
  • Möhren
  • Rosen
  • Tulpen
  • Lilien

NICHT zu empfehlen sind:

  • Erbsen
  • Kohl
  • Gartenbohnen

Schritt 4: Wie pflanze ich richtig ein?

Du solltest eine lockere und nährstoffreiche Erde verwenden. Ideal wäre Humus, zum Beispiel der Kompost aus deinem Garten. Solltest du in deinem Garten oder Beet generell mit feuchtem oder lehmigem Boden zu kämpfen haben, bietet es sich an, ein wenig Sand unter die Erde zu mischen. Verwendest du Töpfe für deinen Knoblauchanbau solltest du diese zunächst mit einer Schicht Kies oder kleinen Steinen auffüllen, um später Staunässe zu vermeiden.
Die Zehen oder auch die Brutzwiebeln werden mit einem Abstand von 10-20cm ca. 5-7cm tief in die Erde gesteckt. Bei den Zehen darauf achten, dass die Spitze nach oben zeigen sollte. Zu Pflanzen wie Erd- oder Himbeeren sollte ein Abstand von mind. 20cm gehalten werden.

Schritt 5: Die richtige Pflege

Knoblauchpflanzen wachsen in einer mäßig-feuchten Erde am besten. Also meine es nicht zu gut mit dem Gießen, da es der Pflanze sogar gut tut, wenn du die Erde gelegentlich austrocknen lässt. Achte darauf, dass dein Beet nicht ungeschützt tagelangem Regen ausgesetzt ist. Um Staunässe durch Regen zu vermeiden, kannst du die Erde mit Mulch oder Stroh bedecken, die das Wasser, wie ein Schwamm, aufsaugen bevor es in die Erde sickert.
Du solltest unbedingt einen Gemüsedünger an Stelle von Pflanzendünger verwenden, sonst können Toxine in der Knolle entstehen die gesundheitsschädlich sind. Das Düngen ist allerdings nicht notwendig, es reicht wenn du im Frühjahr etwas Kompost zu der Erde hinzugibst.

Tipp: Besonders große und kräftige Knollen erhältst du, wenn du im Frühjahr die Blütenstände kürzt.

Schritt 6: Wann und wie kann ich ernten?

Geerntet werden kann vor der Blütenausbildung im Frühsommer oder nach voller Ausbildung von Zwiebeln und Blüten im Spätsommer. Im Frühsommer kann nur die Knolle geerntet werden. Sie enthält viele Nährstoffe, die eigentlich für die Blüten- und Zwiebelbildung gespeichert wurde. Zum Ernten muss nur ein wenig Erde zur Seite geschafft, und vorsichtig am grünen Stängel gezogen werden – fertig! Die Brutzwiebeln werden einfach abgepflückt oder abgeschnitten und können wieder eingepflanzt werden.
Generell kann immer geerntet werden sobald 1/3 oder das gesamte Blätterwerk verwelkt ist.

Tipp: Die grünen Stängel sind auch essbar und können, ähnlich wie Lauchzwiebeln, verwendet werden.

Was kann schiefgehen? – Krankheiten

Der Knoblauchgeruch schützt die Pflanze vor Schädlingen wie Spinnen oder Läusen, dennoch gibt es zum Beispiel die Raupen der Lauchmotte, die diesem Abwehrmechanismus trotzen. Sie fressen Gänge in die Blätter der Pflanze und sorgen so für ihr Absterben.
Zuviel Wasser, also Staunässe, führt zur Wurzelfäule und anderen Schimmelpilzen die beispielsweise Weißfäule oder Grauschimmel auslösen. Ist dies der Fall, ist eine Schadensbegrenzung möglich, indem du die betroffenen Stängel, Blätter und Blüten entfernst. Ist die gesamte Pflanze betroffen, kann sie nicht mehr gerettet werden.

Du siehst also, wenn du ein paar Tipps beherzigst, ist der Knoblauchanbau kinderleicht. Viel Erfolg und viel Spaß mit deiner ersten Ernte.

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