Quittenbaum

Quittenbaum mit Früchten © nnattalli - Shutterstock.com

Der Quittenbaum – eigentlich Quitte oder botanisch Cydonia oblonga ist eine Pflanzenart der Gattung Cydonia, die der Familie der Rosengewächse zugeordnet wird. Es handelt sich um einen Obstbaum, der bereits viele tausende Jahre besteht. Das Wort Quitti stammt aus dem griechisch-lateinischen und bedeutet so viel Kydonischer Apfel. Nicht nur der Baum heißt so, auch ist sie in indirekter Namensgeber für Marmelade.

Häufig kommt dieser Baum in Transkaukasus und im Kaukasus vor, wie auch im Iran, in der Türkei, Turkmenistan, Syrien und Afghanistan. Erste Nachweise gehen 4000 Jahre zurück, wo man sie im Kaukasus entdecke. Auch in Griechenland wurde sie 600 v. Chr. erwähnt. Bei den Römern 200 v. Chr. Nach Europa kam sie erst nach dem 9. Jahrhundert, besonders wohl fühlt sie sich in mitteleuropäischen Weinbaugebieten, weil dort das beste Klima herrscht. Mittlerweile werden sie hauptsächlich in Europa und Asien angepflanzt. In Deutschland findet kaum industrieller Anbau statt. Dennoch wird nicht komplett auf den Anbau verzichtet. Die besten Früchte Deutschlands findest du in Baden-Württemberg.

Das Äußere der Quitte

Es handelt sich entweder um einen laubabwerfenden Strauch oder um einen Baum, der etwa 4 bis 8 Meter in die Höhe wächst. Die Rinde ist in jungen Jahren behaart und leicht violett, später glatt und braun-violett. Die behaarten Knospen werden stets von Schuppen beschützt.

Am Zweig befinden sich wechselständige Laubblätter, die sich in Blattspreite und Blattstiel gliedern. Der Blattstiel ist 0,8 bis 1,4 cm lang und behaart. Beim Austrieb wird die Blattspreite bis zu 10 cm lang und 5 cm breit. Der Blattrand ist stets glatt, Nebenblätter sind vorhanden. Die Blüten sitzen auf den Spitzen der Zweige. Der Blütenstiel ist behaart und zirka 5 mm lang. Die Blüte selbst ist fünfzählig, radiärsymmetrisch, zwittrig und hat einen Durchmesser von etwa 5 cm.

Quitte am Quittenbaum
© nnattalli – Shutterstock.com

Die Blütenhülle ist doppelt, der Blütenbecher glockenförmig. Die fünf Kelchblätter sind behaart, zurückgebogen und etwa 6 mm lang, der Rand ist glatt. Die fünf Kronblätter sind frei, weiß und rosafarben. Sie sind verkehrt-eiförmig und werden bis zu 1,8 cm lang. Es gibt 20 Staubblätter, die kürzer als die Kronblätter sind. In den fünf unterständigen Fruchtblättern befinden sich die Samenanlagen. Die fünf Griffel sind frei und behaart, außerdem so lang wie die Staubblätter. Der Quittenbaum ist selbst fruchtbar, ein zweiter Baum wird zur Befruchtung demnach nicht benötigt.

Der Fruchtstiel ist behaart, etwa 5 mm lang und kommt mit einer gelben, vielsamigen, behaarten, dufteten Frucht, die einen Durchmesser von 3 bis 5 cm aufweist. Es gibt auch größere Früchte, die eigens gezüchtet werden. Auch bei der Reife sind hier die Kelchblätter noch zu erkennen. In den Früchten befinden sich viele Samen.

Quittenbaum im Garten anpflanzen

Wenn du einen Quittenbaum in deinem Garten anpflanzen möchtest, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Am wichtigsten ist wie bei fast jedem Baum der ideale Standort. Beachte die Ansprüche und dein Baum wird sicherlich so gedeihen, wie du es dir vorstellst. Am liebsten mag es diese Pflanze sonnig, dennoch sollte der Platz windgeschützt liegen, sodass das kleine Bäumchen nicht bereits zu Anfang abknickt und zerstört ist. Die Bodenansprüche liegen bei sauer bis neutral. Die Erde ist am besten sandig bis mittelschwer.

Durchlässige Boden sind besonders empfehlenswert, sodass sich die Wurzeln perfekt integrieren und die Nährstoffe der Erde aufnehmen. Wichtig: Quittenbäume mögen keine kalten oder trockenen Ostwinde. Dies vor allem nicht im Winter. Deswegen achte hier auf einen guten Standort, dass dein Baum geschützt ist. Staunässe vertragen sie überhaupt nicht, längere Trockenzeit ebenso wenig. Deswegen gilt es hier immerzu einen Mittelweg zu finden, der dem Baum gefällt. Je nach Sorte sind die Anforderungen ein wenig anders, deswegen informiere dich am besten vor dem Kauf, welche am besten in deinem Garten passt. Vergleichbar sind diese Bäume ein wenig mit Äpfel und Birnen. Wobei sie leider stark auf Frost reagieren.

Den Quittenbaum richtig pflanzen

Beachte, dass solche Bäume bis zu 8 Meter hoch werden. Nicht nur der Boden sollte passen, auch die Gegend rundherum. Falls du in Zukunft nicht im Schatten sitzen möchtest, wäre dieser Baum eher ungeeignet. In großen Gärten jedoch, macht dieser Baum eine wunderbare Figur, sodass du eindeutig nichts falsch machen kannst. Der ideale Zeitpunkt zum Einsetzen ist das Frühjahr. Grabe hierfür ein Loch aus, dass in etwa so groß wie der Wurzelballen selbst ist. Wichtig: Schneide vor dem Einsetzen die Wurzeln glatt, so bekommt die komplette Pflanze mehr Platz in der Wachstumsphase. Danach stellst du den Baum mittig in das Loch und befüllst den Rest mit Erde.

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Wichtig: Die Veredelungsstelle muss frei bleiben. Drücke die Erde an und gieße den Baum im Anschluss mit Regenwasser. Achte generell darauf, dass es sich um einen nährstoffreichen Boden handelt, der wenig Kalk aufweist. Auch Leitungswasser verträgt der Baum nicht gut. Entweder verwendest du Regenwasser oder lässt das Leitungswasser einige Wochen abstehen. Tipp: In trockenen Zeiten, wenn es nicht regnet und das Regenfass leer ist, befülle dies mit Leistungswasser und lass es mindestens eine Woche stehen. Der Kalk setzt sich langsam aber doch ab und das Wasser wird weicher. Beachte nur, dass sich der Kalk am Boden der Tonne befindet. Die letzten Reste besser nicht mehr gießen.

Wie viel Pflege benötigt der Quittenbaum?

Viel Pflege benötigt dieser Baum nicht. Er gehört sicherlich nicht zu jenen Pflanzen die äußerst kompliziert sind. Wichtig ist wie immer das Wasser. Davon braucht der Baum aber auch nicht zu viel, weil einiges an Wasser in den Wurzeln gespeichert bleibt. Deswegen übersteht dieser Trockenzeiten ziemlich gut. Daher, wenn es viel regnet, benötigt dieser kein Wasser von dir.

Ausgenommen in jenen Sommern, in denen längere Trockenzeiten zu erwarten sind. Hier gießt du den Baum am besten täglich mit der Brause vom Gartenschlauch. So bekommt er regelmäßig ein wenig Feuchtigkeit und fühlt sich pudelwohl. Wichtig: Auch Jungpflanzen benötigen mehr Wasser, um den Prozess der Anwurzelung zu unterstützen. Bedenke, dass die Wurzeln noch nicht komplett in der Erde angeschlossen sind und dementsprechend wenig Wasser von unten aufnehmen.

Viel Dünger benötigt der Quittenbaum nicht, jedoch empfiehlt es sich alle zwei Jahre ein wenig Kompost aufs Beet zu legen. Wähle das Frühjahr für diese Prozedur und verteile den Kompost rund um den Baumstamm. Direkt nach dem Einpflanzen einer Jungpflanze kannst du dies ebenfalls tun, so reicherst du den Baum von Anfang an mit wichtigen Nährstoffen an und er gedeiht besser.

Können Quittenbäume umgepflanzt werden?

Ja, solange es sich um junge Bäume handelt, steht dem Umpflanzen nichts im Weg. Manchmal ist dies notwendig, um beispielsweise den Standort zu wechseln, weil dieser doch nicht so ideal war wie gedacht. Auch vom Kübel in das Beet macht ein Umpflanzen Sinn. Beachte beim Umzug, dass du die Wurzeln nicht verletzt, grabe großzügig und stecke den kompletten Wurzelballen in ein neues Loch, welches du gleich danach mit Kompost düngst. So ist sichergestellt, dass er die Nährstoffe bekommt, die er braucht und sich bald neu verwurzeln kann. Wichtig: Orientiere dich bei der Lochgröße an die Baumkrone. Handelt es sich bereits um ältere Bäume, macht ein Umzug nur noch wenig Sinn. Dies kostet ihnen viel zu viel Kraft. Abgesehen davon, dass es sich schwierig ist einen 8 m hohen Baum umzutopfen.

Den Quittenbaum im Winter optimal schützen

Da es sich um Bäume handelt, die viele Jahre im Freien stehen, ist ab einem bestimmten Alter kein Winterschutz mehr notwendig. Diese gewöhnen sich nämlich an ihren neuen Standort in Mitteleuropa. Besonders achtsam muss man bei den Jungpflanzen sein. Diese sind noch nicht so robust und benötigen in den ersten Jahren einen Winterschutz.

Besorge dir aus dem Fachhandel Gartenvlies, welches du rund um den Baum auf die Erde auflegst. Schütze dieses mit Steinen, sodass es nicht davonfliegt. Vlies schützt die Erde wunderbar vor Frost, sodass die Wurzel den Winter gut übersteht. Tipp: Von Anfang an ist es wichtig eine Sorte zu wählen, die in deiner Region perfekt wächst. Manche sind weniger robust als andere. Dies gilt es immer zu beachten, außerdem belohnen dich glückliche Bäume mit mehr Früchten.

Den Quittenbaum richtig zurückschneiden

Wichtig: ein Quittenbaum braucht einen Rückschnitt, sodass er schöne Früchte entwickelt und sich nicht in einen Wildwuchs verwandelt. Wird er nicht zurückgeschnitten, leidet der Baum zudem viel schneller an Pilzkrankheiten. Der ideale Zeitpunkt ist der Frühling, bevor dieser anfängt zu blühen. Warte jedoch ab, bis der letzte Frost vorbei ist, weil der Baum sonst erfrieren könnte. Generell splittert Holz von diesem Baum viel leichter ab, wenn es draußen kalt ist. Bilden sich unter dem Jahr kleine rote Flecken am Baum, oder werden die Blätter braun bis sie abfallen, musst du sofort handeln, weil dein Baum unter Blattbräune leidet.

Verwende für einen Rückschnitt ausschließlich scharfes Werkzeug, sodass keine Risse im Baum entstehen. Holzquetschungen sind ebenso zu vermeiden, diese begünstigten Keime und Pilze. Verwende außerdem nur sauberes, desinfiziertes Werkzeug, wie ein schwarzes Messer oder eine gute Gartenschere.

Schnittarten gibt es bei diesem Baum zwei. Entweder du lichtest die Baumkrone aus oder du wagst einen Formschnitt. Dies ist in der Regel abhängig davon, wie es um den Baum steht. Wenn die Baumkrone bereits so dicht wächst, dass kein Licht mehr durchscheint, solltest du diese auslichten. So kommt wieder Sonne an die inneren Blätter und außerdem können diese besser trocknen. Bleiben die Blätter ständig feucht, kommt es irgendwann zur Blattbräune und die Blätter fallen ab. Generell ist zu beachten, dass die Baumkrone luftig bleibt.

Die Auslichtung ist vor allem in jungen Jahren wichtig, damit der Baum gut wächst und stabil wird. Schneide entsprechende Äste raus und bringe den Baum nach und nach in Form. Möchtest du einen Baum, der eine breite Form aufweist, hänge leichte Gewichte an die Leitäste, so passt sich der Baum an und wächst schön in die Breite. Entferne zwischendurch immer wieder Zweige, die entweder nach unten oder nach innen wachsen. Als Jungpflanze braucht der Baum mehr Aufmerksamkeit, später genügt alle zwei Jahre ein Nachschnitt.

Wichtig: Nach dem Schnitt benötigt der Baum besonders viel Pflege, sonst trocknen die Schnittstellen zu stark aus oder werden von Pilzen befallen. Größere Schnitte und Verletzungen behandelst du am besten mit Wundverschlussmittel, welches du im Handel bekommst. Sei beim Schneiden generell vorsichtig, dann ersparst du deiner Pflanze viele Qualen.

Den Quittenbaum erfolgreich vermehren

Möchtest du deinen Baum vermehren? Gleich zu Anfang der Hinweis. Per Samen lassen sich diese leider nicht vermehren, deswegen bleibt dir als Anfänger nur eine Möglichkeit – per Steckling vermehren. Schneide im Herbst oder im Winter junge Triebstücke vom Mutterbaum ab. Hierfür verwendest du ausschließlich hochwertiges, sauberes und desinfiziertes Werkzeug. Ansonsten können sich Bakterien und Viren übertragen. Achte beim Triebstück darauf, dass es jung, bereits verholzt, 20 bis 30 cm lang und in etwa so dick wie ein Bleistift ist.

Schneide nun das untere Ende ein wenig schräg ab, das obere Ende bekommt einen geraden Schnitt. Bereite einen Topf mit lockerer Erde vor und stecke den Steckling dort hinein. Wichtig: Der Steckling sollte sich senkrecht ein Drittel in der Erde befinden. Im Winter benötigen diese einen kühlen, hellen Platz, der frostgeschützt ist. Bestenfalls ein Gewächshaus oder ein Treppenhaus. Falls kein heller Platz zur Verfügung steht, stellst du ihn an einen kühlen, dunklen Ort. Im Frühling stellst du deine Jungpflanze in die Sonne und er wird sich prächtig entwickeln.

Welche Krankheiten treten beim Quittenbaum auf?

Stimmen die Voraussetzungen, leidet der Quittenbaum selten an Krankheiten. Dennoch kann es manchmal zu Beschwerden kommen. Die häufigsten Krankheiten werden dir hier vorgestellt.

Fleischbräune kommt vor, wenn die Witterungsverhältnisse schwanken oder wenn es zu einer späteren Ernte kommt. Diese erkennst du erst an den Früchten selbst, weil sich braune Flecken im Fruchtfleisch befinden. Um diese vorzubeugen, ernte die Früchte bereits dann, wenn sie eine gelbe Farbe aufweisen. Untersuche außerdem während der Reifezeit eine Frucht, indem du diese aufschneidest. Dann erkennst du bereits, ob sie krank ist oder nicht. Fleischbräune kommt auch dann vor, wenn der Boden zu wenig Kalk oder zu viel Stickstoff aufweist. Eine Bodenanalyse hilft.

Blattbräune, auch Quittenrost, entsteht bei beschädigten Blättern. Meist tritt diese auf, wenn die Blätter lange feucht bleiben und nicht trocknen können. Deswegen ist ein jährlicher Rückschnitt sinnvoll, um die Krone zu lichten. Blattbräune ist ein Pilzbefall, der sich durch dunkle Punkte am Blatt bemerkbar macht. In Folge fallen die Blätter vom Baum ab. Wichtig: das alte infizierte Laub sofort einsammeln und im Hausmüll entsorgen. Auf keinen Fall auf den Kompost werfen, weil es dort die Pilze überträgt. Im Folgejahr erfolgt sofort ein Auslichtungsschnitt im Frühling, um die Krone zu durchlüften. So ist sichergestellt, dass sich der Pilz nicht weiter ausbreiten kann.

Kommt es zu Feuerbrand, musst du sofort handeln, weil es sich um eine gefährliche Krankheit handelt, die sich rasch auf andere Pflanzen übertragen kann. In diesem Fall musst du den kompletten Baum entsorgen. Kommt es zu dieser Krankheit, verfärben sich die Blätter und Blüten auf einmal schwarz. Zuerst wirken die Triebe fahlgrün und vertrocknen komplett, bis sie die braune bis schwarze Färbung einnehmen.

Die Triebspitzen krümmen sich nach unten. Es entstehen auf den Befallstellen weißliche Schleimtropfen. Später verfärbt sich die Rinde rotbraun und es tritt klebriger Bakterienschleim aus der Rinde hervor. Wichtig: Feuerbrand ist meldepflichtig. Wende dich am besten an einen Profi, der dir bei der Abholzung hilft. Allen voran, wenn es sich um einen großen Baum handelt, solltest du im Garten nicht Holzfäller spielen, falls du keine Ahnung davon hast.

Selten aber doch kommt es zu kleinen Schädlingen am Baum. Eigentlich sind Quittenbäume robust gegen solche. Kommt es trotzdem zu einem relativ starkeb Befall, hole dir asiatische Marienkäfer, diese befreien die Oberfläche von den Schädlingen und dein Baum ist schon bald wieder Schädlingsfrei.

Quittenbaum – Handelt es sich um eine giftige Pflanze?

Wichtig: es handelt sich zwar um essbare Früchte, jedoch dürfen diese nicht roh verzehrt werden. Die feste Schale schmeckt äußerst bitter, außerdem befindet sich in den Früchten gefährliche Blausäure. Glycoside ist giftig, allen voran in größeren Mengen, welches jedoch durchs Kochen verschwindet. Erkläre deinen Kindern, dass diese auf keinen Fall Früchte vom Baum essen dürfen. Bei Kleinkindern verzichtest du im besten Falle komplett auf solch einen Baum. Weiteres ist Gerbsäure in den Früchten enthalten.

Wann blüht der Quittenbaum farbenfroh?

Dies ist abhängig von der jeweiligen Sorte. Manche blühen bereits in Mai, andere erst im Juni. Jedenfalls zeigen sich die Blüten an den Blattzweigen Spitzen. Jede Blüte ist etwa 5 cm groß, ist weiß oder rosa. Leider zeigen sich die Blüten nur sehr kurz. Ende Juni verwelken sämtliche Blüten. Da es sich um einen selbst fruchtbaren Baum handelt, wird zur Bestäubung kein zweiter Baum benötigt. Beachte, dass Jungpflanzen noch keine Blüten haben. Es dauert mindestens vier Jahre, bis sich die ersten bilden und dir zeigen. Geduld ist angesagt, außer du kaufst dir bereits einen größeren Baum, den du in deinem Garten pflanzt.

Wann werden Quittenfrüchte geerntet?

Dies ist je nach Region und Sorte verschieden. Die Erntezeit in Deutschland findet meist zwischen September und November statt. Die Frage ist, ob du diese sofort verarbeiten oder lagern möchtest. Dies macht nämlich einen großen Unterschied. Willst du sie einlagern, dürfen diese auf keinen Fall zu reif sein. Deswegen pflückst du diese sobald sie sich von grün auf gelb färben. Ab damit in einen kühlen Keller, dort halten sie rund zwei Monate. Früher darfst du die Früchte jedoch nicht ernten, weil ihnen sonst das Aroma fehlt und eine Nachreife nicht mehr möglich ist.

Willst du die Früchte direkt weiterverarbeiten, warte bis sie aromatischer sind. Dies erkennst du an der glatten, goldgelben Schale, auch versprüht die Quitte ihren aromatischen Duft, sobald sie reif ist. Die Frucht lässt sich leicht vom Baum abdrehen und im Inneren befinden sich dunkle Kerne. Warte nicht zu lange mit der Ernte, sonst baut sich nach und nach das Pektin ab. Manchmal ist es notwendig aus Witterungsgründen früher zu ernten. Unreife Früchte reifen im Lager nach, wenn diese nicht zu frühreif sind. Auch kommen Früchte mit niedrigen Temperaturen klar, solange diese noch oberhalb des Gefrierpunktes liegen. Frost vertragen sie dagegen überhaupt nicht mehr.

Die Quitte als Heilpflanze

Wusstest du, dass die Quitte nicht nur nett aussieht, sondern dir auch Heilkräfte offenbart? Sie erinnert im ersten Moment an einen Apfel oder an einen Birnenbaum. Die Frucht selbst sieht aus wie eine Mischung aus beiden. Falls du diese Früchte noch nie gesehen hast, bist du eventuell verwirrt über ihr Aussehen. Keine Sorge, ist ganz normal. Deine Vorfahren kennen diese sicherlich noch besser. Früher wurde daraus Quittenbrot und Mus hergestellt.

Außerdem diente sie früher der Volksheilkunde. Auch heute kannst du die Frucht für manche Beschwerden einsetzen. Beachte nur, dass du diese niemals roh verkochst, um die Blausäure zu eliminieren. Dies hilft bei den folgenden Symptomen und ist im Regelfall blutbildend, erweichend, harntreibend, kühlend, schleimlösend:

  • Durchfall,
  • Husten
  • blutbildend,
  • erweichend,
  • harntreibend,
  • kühlend,
  • schleimlösend,
  • Rachenentzündungen,
  • Gebärmuttervorfall,
  • Halsschmerzen,
  • Magenschleimhautentzündung,
  • Darmentzündung,
  • Verstopfung,
  • Sodbrennen,
  • Mundgeruch,
  • Bronchitis,
  • Anämie,
  • Nervosität,
  • Verrenkungen,
  • Brandwunden,
  • wunde Brustwarzen,
  • rissige Haut
  • Wundliegen.

Verwenden lassen sich sämtliche Teile der Pflanze, wie Samen, Blätter und Früchte. Stelle daraus Honig, Sat, Mus oder Tee her, welches du bei Bedarf verzehren kannst. Bei Samen gilt, diese auf keinen Fall zerkleinern, weil sonst die Blausäure noch stärker zum Vorschein kommt.

Teeherstellung: Verwende zwei Teelöffel unzerkleinerte Samen, gieße heißes Wasser darüber und lass diesen 5 Minuten langziehen. Danach abseihen und trinken. Innerlich hilft dieser gegen Unruhe, Verdauungsbeschwerden, wie auch bei Schlaflosigkeit. Als Saft und Mus ist er ideal bei Erkältungen oder bei Verdauungsbeschwerden. Legst du die Frucht in kleinen Stücken in Honig ein, hilft diese wunderbar bei Husten.

Äußerlich lässt sich die Quitte ebenso verwenden. Koche die Kerne so lange bis ein Schleim entsteht, diesen verwendest du in Folge bei Hautentzündungen oder Wunden, die nur schlecht heilen. Auch Risse an der Haut und beim Wundliegen hilft dieser wunderbar. Einfach äußerlich Auftragen und Einwirken lassen. Bei einem Gebärmuttervorfall oder einem Mastdarmvorfall helfen Quittenblätter Sitzbäder, sie sorgen für Linderung.

Quittenmus wird übrigens hergestellt wie Apfelmus. Es schmeckt nicht nur lecker, es hilft ferner bei Erkältungen, Gicht und Verdauungsbeschwerden. Der Quittensaft lässt sich ebenso einfach herstellen. Verwende hierfür einen Koch-Entsafter oder du kochst das Ganze in einer Schüssel auf. Sei einfach kreativ, dann offenbaren sich dir viele Möglichkeiten.

Die magische Wirkung des Quittenbaums

Weiteres sagt man der Quitte magische Fähigkeiten nach. Wer daran glaubt, kann solch eine Frucht ja immer bei sich tragen. Irgendwie ist ja immer etwas dran an den Ahnenmärchen. Führst du solch einen mit dir, schützt die Quitte gegen Verletzungen und Unheil. Im alten Rom war es Brauch, dass sich Frischvermählte bei der Hochzeit eine Quitte teilten, um das Eheglück zu sichern. Auch steht die Frucht für Treue. Mischt man dem Partner solch eine unter, soll dieser ewig treu bleibe. Auch wird behauptet, wenn Frauen diese Frucht essen, gebären sie ein kluges, schönes Kind. Probieren geht über studieren. Im schlimmsten Falle wirkt nur der Placeboeffekt.

Quittenbaum kaufen: Wo und wie viel kostet solch einer?

Möchtest du dir einen Quittenbaum in den Garten holen, setze am besten auf Containerpflanzen. Diesen Samen zum Keimen zu bringen funktioniert nicht, deswegen hole dir eine Jungpflanze. Damit hast du auf jeden Fall mehr Erfolg. Im Handel kosten Jungpflanzen rund 30 Euro, wenn es sich um 80 – 100 cm hohe Bäume handelt. Für fast einen Meter sind diese ziemlich günstig.

Kleinere und größere gibt es natürlich auch. Entscheide dich für eine Variante und hole die Pflanze zu dir nach Hause. Willst du ein wenig Geld sparen? Im Internet gibt es oft günstigere Angebote als im Gartencenter. Hier ist jedoch nicht sichergestellt, ob es sich um Qualität handelt. Bestelle deswegen dort, wo du das Gefühl hast, du wirst gut beraten und die Seite wirkt seriös. Auch Kundenbewertungen helfen bei der Entscheidung weiter. Sind diese total negativ, wende dich besser ab. Auch solche die übertrieben positiv sind, haben meist einen Haken. Die gute alte Mitte ist immer noch die beste Wahl.

Tipp: Noch mehr lässt sich sparen, wenn du mit anderen Gärtnern in Kontakt trittst. Dies funktioniert mittlerweile gut über das Internet. Es gibt viele Gartenforen, oder auch Tauschbörsen, wo andere User Pflanzen oder Teile davon verschenken. Manche verkaufen sie zu günstigen Preisen oder tauschen gegen andere Stecklinge. Solche Pflanzentreffs machen Spaß, schließlich bietet fast jede Pflanze einen Teil, der sich vermehren lässt. Warum immer so viel für Dinge bezahlen, die du gratis oder zu günstigen Preisen bekommen könntest? Mach dich im Web schlau, vielleicht findet solch eine Pflanzenparty bei dir in der Nähe statt. Ansonsten, das Gartencenter ist nicht weit entfernt und offenbart dir ebenso viele tolle kleine Jungpflanzen. Viel Spaß beim Gärtnern.

Letzte Aktualisierung am 9.08.2022 um 04:01 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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