Gurken pflanzen

frisch geerntete Gurken © Dream79 - shutterstock.com

Gurken (Cucumis sativus) sind einjährige Kulturpflanzen aus den wärmeren Gebieten der Erde. Ursprünglich kommen sie aus Hinterasien. In ihrer Heimat werden sie mit viel Wärme und Feuchtigkeit verwöhnt. Sie mögen keinen Wind und ständigen Regen, sondern lieben wassergesättigte Luft. Hier, im kälteren Europa, ist es schwierig, dies zu bieten. Weiterhin wachsen sie besonders gut in humösen, lockeren Böden.

Was muss bei der Aussaat beachtet werden?

Erst bei 10-12°C Bodentemperatur keimt der Samen. Vor Mitte Mai kannst Du sie deshalb nicht ohne Schutz ins Freiland aussäen. Der 5.Mai ist der früheste Termin, Gurkensamen ins Freie auszusäen. Denn 10-12 Tage braucht die Saat, um aufzugehen. Dann benötigen die kleinen Blättchen noch ein paar Tage, um aus der Erde zu kommen. Somit werden die Nachtfröste, die immer mal wieder Mitte Mai auftreten können, umgangen.
Spätestens am 25. Mai sollte die Saat im Boden sein, ansonsten ist das Ausreifen fraglich.
Wenn Du die Möglichkeit hast, die Gurkenpflänzchen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorzuziehen, dann kannst Du den Gurkensamen schon im April in kleinen Pflanztöpfen mit Aussaaterde oder einem speziellen Substrat aussäen. Härte sie beizeiten an der frischen Frühlingsluft etwas ab. Verkühlen sollten sie sich aber nicht, das führt zu Wachstumsstockungen. Mitte Mai können diese Jungpflanzen dann endgültig nach draußen umziehen.
Gurkenpflanzen brauchen Platz. Biete den Pflanzen ein Beet von mindestens 1 m Breite. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte wenigstens 20 cm betragen. Lege immer 3-5 Samenkörner in ein Pflanzloch, welches circa 3 cm tief sein sollte und bedecke diese mit Erde.
Geht die Saat für das Freiland auf und es erscheint an dem kleinen Gurkenkeimling das 3. Blatt, dann knipse die Spitze ab. Somit werden mehr Tragranken gebildet.
Gurkensamen bleibt, bei richtiger Lagerung, 5-8 Jahre keimfähig. Es ist somit nicht ärgerlich, wenn ein paar Samenkörner übrigbleiben, denn im nächsten Jahr kannst Du diese problemlos verwenden.

Welche Zwischenkulturen und Mischkulturen sind empfehlenswert?

Diese wärmeliebenden Gewächse wachsen bei günstigen Bedingungen schnell. Die besten Begleiter auf dem Gartenbeet sind Salate und Sommerrettiche. Diese haben keine lange Vegetationszeit und sind geerntet, wenn sich die Gurkenranken ausbreiten.
Schlechte Nachbarn sind Tomaten und Kartoffeln. Gute, sind neben Salat, Dill und Zwiebeln.
Zuverlässige Gurkenernten erreichst Du, wenn Du den Pflanzen Sonne, Windschutz und genügend Wasser bietest. Eine andere Möglichkeit wäre, wenn Du Sie zwischen Stangenbohnen, Mais oder Erbsen anpflanzt. Auch eine dekorative, niedrige Buchsbaumhecke bietet Schutz vor Wind. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass diese Pflanzen die Gurken nicht beschatten. Gurken lieben Sonne!
Eine andere Möglichkeit ist der Anbau unter Folie oder Glas.

Welcher Dünger ist empfehlenswert?

Diese Kulturpflanzen sind Starkzehrer. Sie haben einen hohen Nährstoffbedarf. Selbst schon angesetzte Früchte werden bei Nährstoffmangel abgestoßen.
Auf der sicheren Seite bist Du, wenn Du sie in eine Mulchdecke auf gut verrotteten Stallmist pflanzt. Altbewährt ist die Düngung mit Pferdemist. Eine weitere Dunggabe ist dann nicht mehr nötig.

Hast Du diese Möglichkeit nicht, so solltest Du mit Humuswasser aller 10-14 Tage gießen. Dazu verrührst Du 1 Schaufel reifen Kompost in einem Eimer Wasser.
Eine Alternative zu Humuswasser stellt die Brennesseljauche dar. Dazu gibst Du 500 g frische Brennessel oder 100 g getrocknete Brennessel locker in ein Gefäß mit Deckel und gießt es mit 5 l Wasser auf. Wenn Du die Jauche täglich umrührst und die Witterung warm ist, dann ist diese nach 14 Tagen fertig. Das erkennst Du daran, dass sie dunkel ist und nicht mehr schäumt. Jetzt kannst Du diese 1:10 mit Wasser mischen und damit Deine Gurkenplanzen düngen. Ein Nachteil der Brennesseljauche ist die Geruchsbelästigung. Etwas Steinmehl in den Jauchebehälter bringt hier Abhilfe.
Das Gefäß für die Jaucheherstellung sollte nicht aus Metall sein und einen luftdurchlässigen Deckel besitzen. Metalle könnten unliebsame chemische Verbindungen mit Brennesseljauche eingehen.
Bis zum 24.Juni solltest Du die Jauche angesetzt haben. Dann blüht die Brennessel und ihr Kraut verliert an Kraft. Außerdem verliert der Unkrautsamen nicht seine Keimfähigkeit. Falls Du doch die Jauche zu spät angesetzt hast, empfiehlt es sich, diese dann durch ein Tuch zu filtern und so den Samen auszusieben.

Kunstdünger, wie Blaukorn, kann den Nährstoffbedarf Deiner Pflanzen, bei richtigem Einsatz, stillen. Verteile nur geringe Mengen dieses Granulats auf dem feuchten Boden und wässere dann gründlich nach. Lies auf jeden Fall die Dosieranleitung und überdünge Deine Pflanzen nicht. Der Einsatz von chemischen Dünger ist umstritten.

Was für Gurkenarten gibt es?

Je nachdem, was Du anbauen möchtest oder anbauen kannst, gibt es verschiedene Gurkenarten:

  • Freilandgurken
  • Einlegegurken
  • Schälgurken
  • Salatgurken
  • Gewächshausgurken
  • Salatgurken
  • Schlangengurken

Freilandgurken

Die Einlegegurke, auch Traubengurke genannt, hat bis zu 15 cm lange Früchte. Im Gegensatz dazu, sind Schälgurken oder Senfgurken mit 40-60 cm Länge richtige Riesen. Robuste Salatgurken für das Freiland erreichen, je nach Sorte, immerhin 40 cm Länge.
Bei allen Freilandsorten hat es sich bewährt, schwarze Mulchfolie zwischen den Pflanzen auszulegen. Das verfrüht die Ernte um 2-3 Wochen, da der Boden darunter feucht bleibt und er sich rascher erwärmen kann. Es ist günstig, bitterfreie und gegen Krankheiten resistente Sorten zu wählen.
Die Früchte der Einlegegurken werden ab 6 cm Länge geerntet. Je öfter Du sie in der Woche aberntest, um so höher sind die Erträge. Hast Du nur einen kleinen Garten, so kannst Du problemlos diese Gurkensorte an Klettergerüsten emporranken lassen.
Ende August können meist die Schälgurken geerntet werden. Hast Du eine Sorte gewählt, die bitter schmecken kann, so schneide den unteren Teil ab und schäle sie immer von der Blüte zum Stiel.

Gewächshausgurken

Gurkensorten für das Gewächshaus haben hohe Wärmeansprüche und wollen ausreichend Licht. Eine Veredlung auf einen Kürbis bewirkt, dass sie nicht so bodenkaltempfindlich sind. Der Samen der Gewächshausgurken keimt erst ab 20°C. Beim Kauf vom Samen musst Du darauf achten, ob diese nur für beheizbare Gewächshäuser geeignet sind. Diese Sorte kannst Du schon ab Anfang April aussäen. Schlangengurken ranken. Biete ihnen ein Gerüst oder ein paar Schnüre, an denen sie sich in die Höhe schlängeln können.
Schnitt der Gewächshausgurken

Im Gegensatz zu Freilandgurken ist bei Gewächshausgurken ein Schnitt zur Regulierung des Fruchtansatzes notwendig. Dazu kürzt Du den Haupttrieb wenn er ungefähr 2 m lang ist ein. Jetzt musst Du immer die nachwachsenden Triebe aus den Seitenachsen entfernen, sobald sich 2 Fruchtansätze gebildet haben. Wachsen nochmal Triebe nach, dann entspitze diese nach 1 Fruchtansatz. Das macht viel Arbeit, verspricht aber einen Ertrag von 20-30 Früchten pro Pflanze.

Häufige Krankheiten und Schädlinge

Echter und falscher Mehltau

Sind die Oberseite der Blätter mit einem weißen Flaum überzogen und bilden sich an den Blattunterseiten gelbe Flecke, so ist die Gurkenpflanze vom falschen Mehltau befallen. Dieser tritt besonders in feuchten Witterungsperioden auf.
Bei trockenen, heißen Wetter kann der echte Mehltau deine Pflanzen befallen. Den erkennst Du an weißen Flecken auf den Blättern, die schließlich einen kompletten Überzug bilden.
Bei beiden Mehltauarten dürfen die befallenen Pflanzenteile nicht auf den Komposthaufen. Dort überleben die Pilzsporen des Mehltaus.

Was hilft dagegen?

Es empfiehlt sich, resistente Gurkensorten anzubauen.

Gegen Mehltau kann man vorbeugend mit verdünnter Milch oder Molke spritzen.
Ein anderes altes Gärtnerrezept gegen Pilzerkrankungen ist der Knoblauchtee. Dazu überbrühst Du 50 g frische, zerdrückte Knoblauchzehen mit 5 l kochendem Wasser. Lasse jetzt den Sud 24 h ziehen und spritze ihn dann unverdünnt und durchgesiebt auf die zu schützenden Pflanzen.
Gegen Mehltau kannst Du auch chemische Mittel einsetzen. Beachte dabei unbedingt die technischen Merkblätter und die Hinweise für die Anwendung der Mittel. In einen biologischen Garten gehört keine chemische Bekämpfung.
In manchen Gartenlexikon wirst Du die unterschiedlichsten Hausmittel und Erfahrungen zur Bekämpfung dieser Pilzerkrankungen finden. Diese reichen vom Backpulver über Moossud bis hin zu einer Behandlung mit Schwefel.
Gurkenmosaikvirus

Auch hier hilft es, resistente Gurkensorten anzubauen. Die Schadbilder des Mosaikvirus sind, wie der Name schon sagt, kleine mosaikartige Flecken oder Verfärbungen auf den Blättern. Später kräuseln sich die Blätter dann ein. Eine Veränderung der Blütenfarbe kann schon frühzeitig auf den Virus hinweisen.

Schnecken, Spinnnmilben und Bakterienwelke

Besonders Nacktschnecken können großen Schaden anrichten. Manchmal helfen nur chemische Mittel, wie Schneckenkorn. Häufiges Ablesen der Plagegeister kann sie im Zaum halten. Laufenten fressen mit Vorliebe Schnecken. Sie stöbern die Fressfeinde auf, tragen sie zum Wasser und vertilgen diese mit viel Flüssigkeit.
Spinnmilben können sich innerhalb kürzester Zeit massenhaft vermehren. Sie sitzen an der Blattunterseite in einem feinen Gespinst. Dort saugen den Pflanzensaft, bis die Pflanze abstirbt. Begünstigt werden sie durch trockenes, heißes Wetter. Gute Dunggaben und regelmäßiges gießen machen Deine Kulturpflanzen robust gegen diese Plagegeister. Im Gewächshaus kannst Du natürliche Schädlinge, wie Raubmilben einsetzen.
Der Bakterienwelke kannst Du nur mit resistenten Sorten eindämmen. Befallende Pflanzen entfernst Du lieber rechtzeitig. Werfe sie aber nicht auf den Kompost!

Was muss unbedingt beim Gurkenanbau vermieden werden?

Die besten Gurkensorten helfen nicht, wenn folgende Fehler nicht vermieden werden:

Gurken sowie verwandte Arten nur alle 4 Jahre auf dem selben Beet anbauen. Beachte die Anbaupause von 3 Jahren!
Achte bei der Ernte darauf, dass Du die Ranken nicht beschädigst oder schlimmstenfalls die ganze Pflanze losreißt.
Vermeide Wachstumsstockungen, die durch kaltes Wasser, Wassermangel bei gleichzeitiger starker Hitze oder kühle Nächte ausgelöst werden.
Gieße möglichst nicht mit gechlortem Leitungswasser. Auf Chlor reagieren die Pflanzen empfindlich. Entweder Du entchlorst es oder Du nimmst Regenwasser.
Hacke während der Wachstumsperiode nicht zu nah an den Wurzeln. Damit würdest Du die hochliegenden Wurzelfasern verletzen.

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